Ein kurzweiliges Lesevergnügen

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phoenix84 Avatar

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Das Buch " Liebe unter Fischen " von Rene´ Freund ist ein witziger und ironischer Wohlfühlroman, bei dem ich mehr als einmal laut lachen musste.

Der Held des Buches- Lyriker mit Burnout Alfred Firneis - an dem zu Beginn der Geschichte noch nicht viel Heldenhaftes zu finden ist, nimmt uns mit auf seine
persönliche Entdeckungsreise. Die er zwar nur auf Druck seiner äußerst gewieften Verlegerin Susanne antritt, da er eigentlich keine Kraft und keinen Mut mehr hat, überhaupt seine
Wohnung zu verlassen; aber umso überraschter ist er, dass es ihm nach diversen Startschwierigkeiten in der abgelegenen österreichischen Berghütte richtig gut gefällt und er wieder zu Kräften und letzten Endes wieder zu sich selbst kommt. Richtig interessant wird es, als er den kernigen Revierföster August kennenlernt, der immer einen simplen und doch weisen Rat auf den Lippen hat, und die mysteriöse Gewässerforscherin Mara im wahrsten Sinne des Wortes vor ihm auftaucht. In der wildromantischen Umgebung der Berghütte scheint sich rasch etwas zwischen Alfred und Mara anzubahnen, doch ist hier wirklich alles so wie es scheint?

Der Autor liefert auf -leider nur - 206 Seiten eine witzige und charmante Liebesgeschichte ab, gewürzt mit teils Slapstick-artigen Dialogen . Der Schreibstil liest sich leicht. Die Figuren werden teils etwas überspitzt dargestellt, besonders Alfred trägt manchmal in typischer Lyriker-Manier etwas dick auf, was jedoch durch Selbstironie und Situationskomik wieder aufgefangen wird. Die einzelnen Kapitel sind meist kurz gehalten und wirken oft wie Tagebucheinträge beziehungsweise werden als Briefwechsel dargestellt. Dies stört den Lesefluss jedoch nicht; dadurch wird ein gewisses Tempo erzeugt und Langeweile kommt auch beim Lesen der Einträge, bei denen Alfred ganz allein auf seinem Berg verweilt, nicht auf.

Ich kann das Buch empfehlen , als leichte und unterhaltsame Kost für diejenigen unter uns, die bei einem Liebesroman auch gut ohne übermässigen Kitsch auskommen können. Ein kleiner Abstrich für mich persönlich ist die Länge , oder besser gesagt die Kürze des Werkes, wobei ich mir denken könnte, dass bei einer längeren Fassung möglicherweise das Tempo und die Originalität etwas gelitten hätte. Klare Leseempfehlung von meiner Seite aus!