Freund, René - Liebe unter Fischen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
estha Avatar

Von

Das Buch wird mit einem Zitat von Julia Kospach angepriesen:
"Wer Glattauerst "Gut gegen Nordwind" geliebt hat, wird auch an dieser herrlich komischen Liebesgeschichte sein Freude haben."

Ein wenig übertrieben, finde ich, aber meine Freude an der Geschichte hatte ich dennoch, auch wenn nur kurzweilig.
Das Buch ist nicht all zu lang und schnell gelesen, wäre es länger, hätte es mich wahrscheinlich gelangweilt und so waren die 200 Seiten für diese unterhaltsame, teilweise witzige und warmherzige Geschichte genau richtig.

Der Hauptprotagonist des Roman steht von einem Dilemma, er hat den Anschluss verloren, seine künstlerische Fähigkeiten stagnieren, was für einen Lyriker fatal ist - und so verfällt Fred in eine Depression und Alkoholsucht... Um ihm daraus zu helfen, schickt ihn seine Verlegerin in eine abgelegene Hütte, da soll er wieder zu sich finden und seine schöpferische Kraft neu entdecken...
Die gelebte Meditation, Einsamkeit, Ortswechsel und Zeit zum Nachdenken haben bei Fred Wunder bewirkt, aber nicht nur das: er hat einen Freund gefunden und auch völlig unverhofft neue Liebe...
Allerdings verbirgt Mara einen Geheimnis...

Den ironischen Erzählstil des Autors fand ich überraschend angenehm. Auch seine Art von Humor mochte ich sehr gerne.
René Freund spricht in diesem Roman ein ernstes Thema an, ohne dabei zu eindringlich oder zu seriös zu wirken. Die Geschichte ist tragisch und komisch zu gleich, wobei die Komik deutlich überwiegt, was bei der Thematik ganz erfrischen ist.
Alles in allem: eine nette Lektüre für zwischendurch.

Eine von Fred Erkenntnissen als Kostprobe:
Charlotte hatte recht gehabt, ihn zu verlassen.
"Nicht, dass ich sie schlecht behandelt hätte, sagte Fred leise.
"Ich hab sie gar nicht behandelt."