Liebe, Fische und mehr...

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lesefee65 Avatar

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Der erfolgreiche berliner Lyriker Alfred Firneis stürzt ins Chaos: Alkohol und Lebensängste lähmen seine Schaffenskraft und drohen ihn zu erdrücken. Seine Verlegerin Susanne Beckmann verpasst ihm kurzfristig eine Auszeit auf ihre einsame Waldhütte in den österreichischen Alpen. Aber ganz so einsam ist es dann doch nicht! Der kauzige junge Wildhüter August rettet sein Leben im wahrsten Wortsinn vor dem Sturz in den Abgrund und erweitert zwar wortkarg, aber deutlich seinen Lebenshorizont. Die romantische Begegnung mit der Biologiestudentin Mara zeigt ihm neue Wege in die Zukunft. Und auch Susanne bleibt nicht untätig. Wird Alfred sein Lebensgefühl wiederfinden und seine Schreibblockarde überwinden???

Rene Freund schreibt in seinem Roman "Liebe unter Fischen" eine humorvolle Geschichte über das Leben. Seine Protagonisten, allen vorran Alfred Firneis, sind zwar schräge, aber dennoch realistische, liebevolle Figuren, die es schaffen, sich aus ihren Eigenheiten weiterzuentwickeln und das Leben als Chance zu sehen.
Die Geschichte verläuft, fast täglich eingeteilt, über einen Zeitraum von ca. 1,5 Monaten. Die Sequenzen beinhalten Erzählung, Dialoge und Briefwechsel. Die Dialoge sind herrlich ehrlich;
R. Freund schafft mit Wortwitz und Lokalkolorit lebendige Figuren und authentische Atmosphären. Die Gedankenfetzen und Briefwechsel zwischen Susanne und Alfred sind herzzerreißend komisch. Dazu der slowakische Akzent von Mara, dessen Doppellaut-ZZ-Zischen mich schon beim Lesen (S. 88 habe ich laut lachend 3mal gelesen!!) völlig fertig und mir Alfreds Verwirrung nur zu deutlich machen. Und das finale Jodelduett Alfreds mit August bringt das wieder zu Tage, was lange verdeckt war: "die innere Farbe"; den "Urschrei", der "Ausdruck von Freude" (S.71 Zl. 27/28, Zl. 21/22) ist; ich sage: des Lebens!
"Hul-jo-i-diri-di-ri, hola-la-rai-ho-i-ri!"
Ein herrliches Buch zum Weiterempfehlen!