Lyriker in Lebensnöten oder liebestolle Schwarmfische machen vor !

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sven zipperling Avatar

Von

" Liebe unter Fischen" von  Renè Freund, Jahrgang 67, erschienen im Deuticke Verlag. Fred Firneis, der Protagonist des Romans, ist ein ausgebrannter, von Alkoholnächten gezeichneter erfolgreicher Lyriker. Von seiner Freundin Charlotte verlassen, steuert er unweigerlich einem Bournout entgegen. Er verweigert sich der Welt, indem er Telefon, Handy gar seinem Laptop entsagt und sich so, der heute üblichen, ständigen Präsenz entzieht. Seine Verlegerin Sabine Beckmann, von Finanznöten getrieben, möchte ihren Star wieder auf die Spurt bringen. Aber erst ein Klinikaufenthalt und die resolute Ansage der behandelten Ärztin führen bei Fred Firneis zu der Erkentnis, etwas für sich zu tun. Ein Alpenurlaub, in einer einsamen Berghütte, soll den nötigen Abstand zur Welt bringen. Nur hat seine Verlegerin ganz andere Pläne mit ihm. Sie engagiert ihre beste Freundin Elisabeth Halbig, als Muse an, um den schreibblockierten Fred wieder zu neuen Gedichten zu inspirieren. Als Mara, slowakische Biologiestudentin, tritt sie in das Leben von Fred Firneis und begeistert ihn durch ihre natürliche Art. Offiziell arbeitet sie an einem Forschungsprojekt über das Liebesleben der Elritze, welche nun auch am Grünbach am See, dem Domiziell von Fred Firneis, vorkommt. Fische, welche sich im Schwarm der Liebe hingeben. Nur es kommt, wie es kommen muß. Es kommt die Liebe. Nicht nur bei Ihr, auch bei Fred. Maja, allias Elisabeth, kommen Zweifel an ihrem Handeln. Und da ist auch noch August, der Revierförster, welche hinter der Berghütte seine Kräuter züchtet. Kräuter, welche sich als Hanfplantage heraus stellen. August nunmehr ein Freund von Fred, immerin versorgt er ihn mit Lebensmittel, ist aber auch ein kritischer und genauer Beobachter der Gesamtsituation. Maja von Zweifeln geplagt reist zurück nach Berlin, kann aber auch dort den Lyriker nicht aus den Kopf bekommen und so entwickelt sich eine Suche nach der Liebe, welche in einem Showdown in Berlin gipfelt. Auch wenn der letzte Teil des Romans etwas abflacht, so war es ein Buch, welches ich gerne gelesen habe und nur weiter empfehlen kann. An einigen Stellen erkennt man sich selbst wieder und ich habe an sehr vielen Stellen schmunzeln können. Es mag viele Freds geben und auch die Liebe ist nie ganz weit weg, so dass es nur natürlich ist, dass der Roman einem aus dem Herzen spricht. Ich selbst habe das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.