Noburn

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Der Lyriker Alfred Firneis scheint mit seinem Leben abgeschlossen zu haben. Volkommen abgekapselt von der Welt, unfähig einen Schritt vor die Tür zu machen, versinkt er in seiner völlig vermüllten Wohnung in Berlin im Selbstmitleid. Nach zwei erfolgreichen Gedichtbänden erliegt er einer Schreibblockade und dann dem Alkohol- oder erst dem Alkohol und dann einer Schreibblockade. Hinzu kommt, dass seine Freundin Charlotte ihn verlassen hat. Seine Verlegerin Susanne benötigt dringend einen neuen Roman von ihm um ihren Verlag vor dem finanziellen Ruin zu bewahren und unternimmt daher alles um Fred zum erneuten Schreiben zu animieren. Schließlich nimmt er ihr Angebot an, sich in einer Hütte in den Alpen an einem Bergsee eine Auszeit zu nehmen. Nach anfänglichem Unbehangen erholt sich Fred dort sehr rasch und geht voll in der Natur auf. Schnell freundet er sich mit dem Revierförster August an, welcher die Welt immer als einfach und logisch betrachtet. Dieser sagt auch, dass Fred kein Burnout sondern ein Noburn hat, da ihm die Begeisterung für die Welt fehlt. Schließlich lernt Alfred auch Mara kennen, eine Biologie-Studentin aus der Slowakei. Die beiden verlieben sich ineinander, doch dann verschwindet Mara plötzlich. Schließlich bemerkt Fred, dass irgendetwas nicht stimmt, dass jemand bewusst Dinge in dieser Alpengeschichte lenkt. Mit gebrochenem Herzen fährt er zurück nach Berlin. Wer ist Mara wirklich? Was hat Susanne mit der ganzen Geschichte zu tun? Kann der Verlag gerettet werden? Wird Fred wieder schreiben? Auf all die Fragen bekommt der Leser schließlich Antworten.

Die Geschichte nimmt nach dem Verschwinden Maras eine überraschende Wende, welche neben dem gelungenem Sprachstil auch den Inhalt des Romans sehr hochwertig gestaltet. Der Schreibstil des Autors ist auf der einen Seite sehr verspielt, auf der anderen jedoch auch sehr exakt. Man scheint förmlich die Welt mit Freds Augen zu sehen. Der gekonnte und gegensätzliche Einsatz von kurzer jugendlicher und langer metaphorisch ausgebauter Sprache an den richtigen Stellen ist besonders bemerkenswert.
Die Kapitel sind datiert und meist kurz, was die Handlung schnell und erfrischend wirken lässt. Die Dialoge bringen die Gefühlswelt der Personen direkt auf den Punkt und geben dem Leser einen Eindruck von der herrschenden Atmophäre.
Da die Lektüre nur rund 205 Seiten umfasst und an keiner Stelle an Spannung verliert, ist dieses Buch besonders empfehlenswert für einen Entspannungsnachmittag.
Die verspielte Art und die Tiefgründigkeit, die dieser Roman vereint ist garantiert ein Lesevergnügnen , welches Herz und Verstand berührt!