Ehrlich, ungeschönt, aber trotzdem interessant

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kindder80er Avatar

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Nach der ersten Kurzgeschichte, weiß man schon so ungefähr, wohin die Reise geht: Relativ unsentimental wird das Thema Liebe oder was die Menschen dafür halten verarbeitet.

In acht Geschichten zeigt die Autorin verschiedene Lebenswege auf, die mit diesem Thema zu tun haben. Einmal ist es ein Ehepaar, was sich gegenseitig betrügt und die pubertierende Tochter doch mehr weiß, als alle denken, dann die besondere Liebe zum Essen, dann wieder eine Nonne, die aus Liebe zu einem fremden Kind ihre "alte Liebe" verlässt.

Solche Kurzgeschichten liebe ich! Man taucht ein, man lernt die Charaktere kennen, man meint zu wissen worum es geht und dennoch kommt ein Ende, das man sich so nicht gedacht hat. Zumal es hierum die hochgelobte Liebe geht, die gnadenlos auf den Boden der Tatsachen geholt wird. Hier endet es also nicht unbedingt mit dem Happy End, bei dem sich alle kriegen, sondern es geht so einige Schritte weiter! Der Alltag, der die Liebe aufzufressen droht, die Heimlichkeiten, die sich entwickeln oder sogar Affären daraus entstehen und die Langeweile, die sich einschleichen kann. Das alles ist ehrlich und weit weg von Heile-Welt-Geschichten, aber so ist das Leben und bisweilen auch die Liebe!

Trotzdem macht das Buch Hoffnung! Hoffnung darauf, dass man es selbst nicht so weit kommen lassen muss und dass man vielleicht doch den Seelenverwandten neben sich auf der Couch sitzen hat - man muss ihn nur wieder neu entdecken!