Universell

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emmmbeee Avatar

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Was ist Liebe? Kann man sie denn überschätzen? Oder eher unterschätzen? Der Titel des vorliegenden Werkes bringt mich zum Nachdenken. Ist denn wirklich Liebe, was wir für Liebe halten?
Die acht Kurzgeschichten befassen sich mit verschiedenen Arten: die zwischen Eltern und Kindern, zu Gott, die der unmoralischen Beziehung, ungewöhnliche Arten und Situationen rund um dieses grosse Wort, das so oft gedankenlos angewendet wird. Liebe wird hier zu etwas Universellem, das unser Leben täglich durchdringt, ob wir wollen oder nicht.
Da glaubt man als Vielleserin, dass es nicht mehr viel Neues gibt, und wird doch überrascht von der einen oder anderen Geschichte der italienischen Autorin, die auch schon in ihren früheren Werken ungewöhnliche Themen bearbeitet hat.
Die Autorin muss sich intensiv mit der Liebe befasst haben, manchmal wird sie gar philosophisch. Dann wieder überwiegt eine poetische, zarte Sprache. Anschaulich und plastisch sind die Schilderungen der Personen, rasch fliesst der Erzählfluss durch die Seiten. Ich konnte mich gut einfühlen und war sehr schnell im Text zu Hause, schon weil die eine oder andere Geschichte grosse Ähnlichkeit mit meiner Umwelt aufweist. Das eine oder andere Mal war es mir, als halte jemand mir den Spiegel vor.
Parella scheut nicht davor zurück, den Finger auf eher heikle Situationen zu legen und setzt auch mal einen etwas spitzen Humor ein. Ab und zu jedoch musste ich zurückblättern, weil mir der Sinn noch nicht ganz aufgegangen war. Es geht ziemlich querbeet durchs Buch, und ich finde, dass das Coverbild darauf hinweist in all seinen unbestimmbaren Formen und Farben. Eine unterhaltsame Sammlung von Kurzgeschichten, sympathischen und weniger sympathischen Personen, ein Kaleidoskop des gleichwohl wichtigsten Gefühls der Welt.