Entführung - Ungewissheit - Liebe

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monika_brigitte Avatar

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"Lena ist verschwunden, seit 4825 Tagen. Und Nächten. Das sind fast vierzehn Jahre. Vierzehn Jahre, in denen jedes Telefonklingeln die eine, die einzige Nachricht hätte bedeuten können, die alles verändert." S. 49

Mehr kann ich gar nicht erzählen, ohne zu viel vom Inhalt preiszugeben... Klar ist, Lena ist verschwunden. Ihr Vater vermisst sie sehr. Was ist passiert?
Plötzlich wird eine Frau in ein Chamer Krankenhaus eingeliefert, weil sie vor ein Auto gelaufen ist. Mit ihr kommt ein kleines Mädchen, dass behauptet, die Frau sei seine Mutter.

Nun gilt es herauszufinden, wer die Wahrheit spricht. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven - die Frau, Lenas Vater und das Mädchen. Mir gefiel diese Darstellung sehr gut, einfach einen Perspektivwechsel, der verschiedene Seiten beleuchtet. Jeder der Protagonisten hat eine andere Sichtweise.

Mich persönlich hat am meisten die Perspektive von Matthias, Lenas Vater, bewegt. Er hat sein einziges Kind verloren...Ungewissheit, Angst und Vorurteile bestimmen seine Handlungen. Was machen die kommenden Entwicklungen in den Ermittlungen mit ihm? Sehr realitätsnah und überzeugend geschrieben!

Generell, der Schreibstil von Romy Hausmann ist rasant. Cliffhanger an den richtigen Stellen (ein/zwei Mal war es für mich persönlich etwas drüber), die Personencharakterisierungen sind ausgereift und stimmig & ihre Gefühle kommen direkt beim Leser an. Dieser möchte einfach die Lösung zu den ganzen Ungereimtheiten herausfinden.

Ein Pageturner, den ich so in dieser Art noch nicht von einem deutschen Autor gelesen habe und dann noch ein Debüt für Romy Hausmann...grandios. Gerne mehr!

Fazit:

Realistisch, rasant, gruselig und dramatisch - ein Thriller zum Türen verriegeln und doppelt kontrollieren. Ein Debüt, das mit seiner Authentizität überzeugen kann von einer deutschen Autorin mit viel Potenzial für weitere Psychothrillerperlen.