Liebe Kinder, weniger liebe Erwachsene

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
tochteralice Avatar

Von

Lena hat jahrelang mit ihrem Mann und ihren Kindern Hannah und Jonathan in einer fensterlosen Hütte im Wald gelebt - bis sie ihn umbringt und zusammen mit beiden Kinder fliehen kann. Und dann gibt es einen Unfall: Lenas Eltern, die sie seit 14 Jahren vemisst haben, kommen ins Krankenhaus und sehen, dass die Verletzte, die sich Lena nennt, gar nicht ihre Tochter ist. Doch dann kommt Hannah und ist Lena wie aus dem Gesicht geschnitten.

Was ist geschehen? Wie passen alle diese Puzzlesteine zusammen? Berichtet wird aus mehreren Perspektiven: aus der von Lena, von Hannah und Matthias, Lenas Vater.

Und bald wird deutlich, dass dies eine Geschichte ist, die uns sehr nahe geht, einfach, weil sie einerseits zwar weit hergeholt wirkt, andererseits jedoch uns alle treffen kann. Denn: das Unheil ist hier nicht abstrakt, nein, es schleicht sich mitten hinein in das Familienleben, nistet sich ein und ist latent noch immer vorhanden, auch wenn Frau und Kinder offenbar in Sicherheit sind. Wird Matthias seine Tochter wiedersehen? Werden Lena, Hannah und Jonathan jemals normal leben können? Was ist in diesem Zusammenhang überhaupt normal?

Heftig und erschütternd, dabei meisterhaft konstruiert ist der Thriller der jungen Autorin Romy Hausmann. Es geht nicht übermäßig blutig darin zu, nein, es ist ein Psychoterror der subtilen Art, der das gesamte Geschehen durchdringt und mir beim Lesen permant eine Gänsehaut bescherte. Faszinierend und absolut meisterhaft!