PAAAMMMM - beeindruckend - erschütternd - packend!

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duenefi Avatar

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Mit "Liebes Kind" hat Romy Hausmann meiner Meinung nach einen echten Volltreffer gelandet!
Matthias Beck vermisst seine Tochter Lena. Lena, die vor 4825 Tagen spurlos verschwand.
Eine verwirrte Frau und ein Mädchen werden ins Krankenhaus gebracht, nachdem die Frau vor ein Auto lief. Das Mädchen Hannah. Mit ihrer Mama, wie sie sagt. Deren Name ist Lena, sagt Hannah. Und sagt auch die Frau. Die mit Lena undc über Lena denkt und spricht...Ist das wirklich Lena?
Und was hat es mit Hannahs Bruder auf sich, der den Teppich reinigen muss? Und mit Papa? Dem kontrollsüchtigen Psychopathen oder liebevollen Vater?!
"Liebes Kind" wird aus 3 verschiedenen Erzählperspektiven geschildert, das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Hannah, Lenas Vater Matthias und die verletzte Frau schildern ihre Erlebnisse.
Das ist teils sehr emotional, besonders aus der Sicht des leicht aufbrausenden und zu spontanen Handlungen neigenden Matthias...und, wenn Hannah erzählt, genau das Gegenteil. Hannah, emotional schwer gestört , kennt keinerlei äußere Einflüsse. Ihr Wissen basiert auf dem, was Mama und Papa ihr beigebracht haben (man muss immer...) und aus den Definitionen eines auswendig gelernten Wörterbuches. Ende. Daraus resultieren kurze Sätze und pragmatische Aussagen, was den Leser bzw. Hörer sicherlich des öfteren schockiert. Aber so klingt das alles nun mal aus der Sicht von Hannah.
Die Charaktere sind detailliert und doch geheimnisvoll erschaffen. Ich habe beim Hören eine Riesenpalette von Empfindungen durchgemacht...Mitleid, Wut, Trauer, Fassungslosigkeit, Entsetzen, Hass, Sympathie, Empathie und und und - es war alles dabei.
Im Verlauf der Geschichte werden immer mehr Details aufgedeckt, teilweise sehr krass...
Die Handlung hat mich von Anfang an gepackt und es war fesselnd und spannend bis zum Schluß.
Wer es noch nicht gelesen oder gehört hat: Es lohnt sich unbedingt!