Thriller, der uns tief in die Psyche schauen lässt

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jethro Avatar

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Die Studentin Lena würde entführt. Vierzehn Jahre später wird sie, nachdem sie von einem Auto angefahren wurde, in ein Krankenhaus eingeliefert. Bei ihr ihre 13-jährige Tochter Hannah.
An dieser Stelle beginnt die Geschichte um die Entführung von Lena, wobei die Autorin Romy Hausmann die Handlung von drei Personen erzählen lässt, so dass der Leser immer mehr über die Hintergründe der Entführung erfährt und auch über die Ereignisse nach Lenas Flucht.
Spannend ist dabei, wie Romy Hausmann es versteht, jeder Person ein spannendes psychologisches Profil zu geben. Zum einen Lena, die an den Folgen der Entführung leidet, dann Lenas Vater, der an der jahrelangen Ungewissheit und unerfüllten Hoffnung leidet und nun hofft, seine Tochter und Antworten zu bekommen. Am spannendsten ist die Tochter Hannah, die ihr ganzes Leben in einer kleinen Hütte mit ihrem Bruder Jonathan, ihrer Mutter und ihrem Vater gelebt hat. Für sie gibt es nur diese Welt, in der ihr Vater alles geregelt hat - wie Gott. Nun ist sie in der Welt außerhalb der Hütte, wo diese Regeln nicht immer gelten.
Keine der Personen ist einfach, keiner ist nur gut oder nur böse, denn alle handeln eigentlich nur aus einem Grund: Liebe.
Mit ihrem ersten Thriller ist Romy Hausmann ein spannendes und auch ungewöhnliches Buch gelungen, das ganz auf die psychologischen Fragen setzt. Man kann gut mit den Personen mitleiden, denn man weiß, dass nicht nur Lena aus ihrer normalen Welt gerissen würde. Und immer stellt sich die Frage, wie kann man jetzt weiterleben.
Dadurch dass man sehr schnell an die Entführung von Natascha Kampusch (3096 Tage) erinnert wird, wirkt die Handlung auch sehr realistisch.
Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir !