Eine kurzweilige Geschichte für Zwischendurch

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louisaa Avatar

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Der Roman „Liebewesen“ hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen. Ich fand ihn interessant, aber etwas langweilig, erfrischend und doch erdrückend zugleich.

In „Liebewesen“ begleiten die Lesenden die Protagonistin Lio, die in ihrem Leben schon viele schwere Erfahrungen machen musste. Der Roman berichtet von den Schattenseiten im Leben der Charaktere, was ich stellenweise ein wenig erdrückend fand. Doch Schattenseiten sind ja bekanntlich auch ein Teil der meisten Leben, sodass es durchaus interessant und natürlich auch ein Stück weit lebensnäher war, Lio zu begleiten. Dabei bleiben die Charaktere meiner Meinung nach aber recht flach gezeichnet. Es fehlt ihnen genau wie der Handlung an Tiefe. Deshalb blieben sie mir bis zum Schluss leider recht unsympathisch und waren mir letztendlich auch relativ egal.
Gerade wenn Romane schwierige und ernste Themen behandeln, erwarte ich, dass mich die Geschichte berührt. Doch „Liebewesen“ hat mich ziemlich kalt gelassen.
Dennoch ist der Schreibstil der Autorin sehr angenehm. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich einfach lesen. Extrem gut gefallen hat mir allerdings, dass die Autorin gegendert und damit gezeigt hat, dass eine inklusive Sprache den Lesefluss keineswegs stören muss. Es hat zur Geschichte und zur modernen Thematik gepasst und war einfach angenehm erfrischend.
Insgesamt bleibt „Liebewesen“ für mich eine kurzweilige Geschichte für Zwischendurch.