Ungewollt schwanger

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Vor drei Monaten war ich sicher, dass ich nicht schwanger werden konnte. Dann war ich sicher, dass der Abbruch erfolgreich gewesen und ich in meinem Körper wieder allein war. Ich lag in beiden Fällen daneben.

Lios Körper ist ihr Albtraum, daran ändert auch ihr Freund Max nichts. Als sie ungeplant schwanger wird, starrt sie nicht nur fassungslos auf den positiven Test, weil jemand wie sie doch gar nicht schwanger werden kann, sondern auch auf das Ende einer mühsam erarbeiteten Normalität. Sie ist unfähig, Max von der Schwangerschaft zu erzählen, und genauso unfähig, diese zu beenden. Während das Kind in Lios Bauch wächst, prasseln Erinnerungen auf sie ein: an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und an all das andere, das sie für immer vergessen wollte. Zum ersten Mal stellt sie sich ihrer Vergangenheit – und riskiert damit, dass alles zusammenbricht.

Leider bin ich mit dem Buch und der Protagonistin nicht warm geworden. Die Themen die das Buch behandelt sind unglaublich interessant, aber auch komplex und besonders diese Komplexität erkenne ich an vielen Stellen nicht wieder. Lio kommt einem beim Lesen so fern vor, was genau in ihr vorgeht und wie sie es wahrnimmt hätte ausführlicher gestaltet werden können, besonders weil die Geschichte ein großes Potenzial hat.
Nichtsdestotrotz ist der Roman lesenswert, wenn man eine stellenweise bedrückende Erzählung zweier Erwachsener, die sich in einem ständigen Kampf mit sich selbst führen, lesen möchte.