"Wer sein Herz an ein Lebewesen hängt, kann nur verlieren"

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ellus Avatar

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Was für ein absolut perfekt passendes Cover für diesen Roman, der locker-lustig-rosarot daherkommt, um sich dann unvermittelt umzudrehen, und mit Schmitts unglaublich präzisen Worten zielstrebig genau überall dorthin zu treffen, wo es am meisten Schmerzen verursacht - "wie eine alte Bekannte, die jede Woche auf einen Kaffee oder halt eine Machete vorbeikam".

Auch der Titel, "Liebewesen", ist ebenso treffsicher, für das was Liebe, oder die Abwesenheit von Liebe, oder das was als Liebe verstanden wird, oder das welche Formen Liebe annehmen kann, aus Menschen macht - diese ganzen Figuren, die alle auf irgendeine Weise so wunderschön kaputt sind.

"Warum machst du alles so bunt?" - "Damit noch ein bisschen Farbe da ist, wenn die große Schwarzmalerei losgeht."
Für jemanden mit hinreichender Erfahrung mit Depressionen und Angststörungen ist das so ein prägnantes Bild, die widersprüchliche emotionale Verfassung eines Betroffenen zu beschreiben. Auch die Traumata der Protagonistin, und wie sie auf sie wirken, sind stark und berührend charakterisiert.

Ein wirklich beeindruckendes Romandebut einer sehr vielversprechenden Autorin - ich erwarte gespannt, was da noch kommt!