Das Leben ist nun aber nicht digital

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adelheid von buch Avatar

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Lifelogging war und ist für mich gar kein Thema. Umso verblüffender ist es für mich, dass jemand ein ganzes Buch darüber geschrieben hat. Offenbar ist oder wird das ein gesellschaftliches Phänomen, sein Leben darauf zu verwenden, sich selbst zu protokollieren. Die Botschaft scheint klar: Je mehr Daten erfasst werden, um so mehr Datenlücken werden sichtbar. Alles soll ausgewertet werden. Das ist in seiner Komplexität aber leider mit unserem beschränkten Verstand gar nicht möglich, so dass es zu Fehleinschätzungen und Scheinwahrheiten kommen muss. Man kann das Ganze auch sehr gut manipulieren und missbrauchen. Durch die Dokumentation sind die Informationen auch für andere "Interessenten" zugänglich. Dabei ist der wahre Reichtum und die wahre Schönheit immer innen im Menschen drin. Sich mit Äußerlichkeiten zu beschäftigen kann nur vom wirklich Wichtigen ablenken. Schon der Anspruch, ALLES erfassen zu wollen, ist total unmöglich. Wir wissen ja noch nicht mal, was ALLES ist. Die Datensammlung kann also nur unvollständig sein. Naja, das scheint auch der Triumpf zu sein, dass wer auch immer wen auch immer loggt, der Realität kein Stück näher kommt und am Ende nur Bilder in seiner eigenen Phantasie erzeugt. Nein, dieses Buch möchte ich bitte NICHT lesen.