der digitale Mensch

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sanni77 Avatar

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In Stefan Selke‘s Sachbuch „Lifelogging“ geht es um den Trend sein gesamtes Leben digital zu erfassen, Daten zu speichern und auszuwerten.
Der Autor beschreibt in mehreren Kapiteln, welche Möglichkeiten es heute schon gibt, sein Leben zu digitalisieren und gibt anhand verschiedener Beispiele Einblicke wie die Zukunft aussehen könnte. Er zeigt die Vorteile, beschreibt aber auch die Risiken.

Die Frage ist, ob man diese Zukunft will? Es fängt ja schon mit kleinen Sachen an, - der Schrittzähler, der immer bei sich getragen wird, oder die Gesundheits-App auf dem Smartphone. Ein großes Thema ist z.B. das Speichern von Erinnerungen. Die Frage die ich mir stelle ist, wollen wir uns mit Hilfe des digitalen Gedächtnisses überhaupt an alles erinnern. Natürlich ist es schön manch schöne vergessene Erinnerungen nach langer Zeit wiederzuerwecken, aber es gibt eben nicht nur schöne Erinnerungen. Ich persönlich muss mir nicht jede Einzelheit meines Lebens ins Gedächtnis rufen können. Und bei manchem fragt man sich, warum es gespeichert werden muss. Mir ist es egal zu wissen, was ich letzten Mittwoch zu Mittag gegessen habe. Wir veröffentlichen Fotos und Persönliches im Internet, ohne uns Gedanken zu machen, was man damit alles preisgibt. Wollen wir das?

Fazit: Das Thema ist wirklich sehr interessant und der Autor hat umfassend und sehr gut recherchiert. Die Kapitel weisen manchmal einige Längen auf und manches musste ich auch zweimal lesen, aber insgesamt kann man das Thema gut nachvollziehen. Mir hat das Buch auf jeden Fall die Augen geöffnet.