Interessantes Thema, unzufriedenstellende Ausführung

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mariposa27 Avatar

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Der Autor wählt eine interessante Herangehensweise an das Buch. Trotz Soziologieprofessur erspart er dem Leser eine rein intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema basierend auf Historie und aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft. Stattdessen stürzt er sich in die Szene, porträtiert Vorreiter und experimentiert selbst mit den Möglichkeiten und Gefahren. Er macht von Anfang an mit wertendem Vokabular deutlich, dass er eine kritische Haltung einnimmt, so dass der Leser sich einstellen kann welche Richtung das Buch einschlagen wird.

Die Herangehensweise an die Thematik ist positiv hervorzuheben. Dieses Thema gewinnt immer mehr an Brisanz und auch Aufmerksamkeit von den Medien. Selftracking wird populär und gewinnt immer mehr Zuspruch von gesundheitsbewussten Menschen. Der Schreibstil mit langen Satzgebilden und häufigen Wiederholungen ist dagegen nicht unbedingt gelungen. Man merkt dem Autor an, dass er Soziologe ist, denn er flechtet auf fast jeder Seite Zitate seiner Berufskollegen ein. Davon abgesehen merkt man leider wenig von einer wissenschaftlichen Ausbildung. Es ist kaum eine logische Struktur in den Argumentationsketten erkennbar. Ein typisches Argument ist eine 2-5 seitige Darstellung eines Themenbereichs mit einer abschließenden Feststellung, die sich nicht aus den vorherigen Beobachtungen ergibt, sondern seine persönliche Meinung spiegelt.

In den Bereichen in denen ich mich auskenne, wurde deutlich, dass er häufig nur die Hälfte der Geschichten erzählt. Natürlich die eine Hälfte, die zu seiner Einstellung passt. Der Rest wird leider völlig ausgeklammert. Außerdem legt er anderen Autoren Worte in den Mund, die häufig so nicht zutreffend sind. Ich hätte mir persönlich eine ausgewogenere Mischung gewünscht. So bleibt die tatsächliche Ausführung für mich leider unzufriedenstellend.