Lifelogging

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kanshu Avatar

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Der Autor Stefan Selke hat sich viel Mühe gemacht, die Informationen zu seinem sehr interessanten und Augen öffnenden Buch zusammenzutragen.
Er hat sein Buch in sechs Kapitel gegliedert: 1. Erfassen, speichern, optimieren; 2. Unser Leben mit der digitalen Aura; 3. Das eigene Leben unter Beweis stellen; 4. Leben in Gesellschaft von Daten; 5. Die großen Enttäuschungen und 6. Wir könnten auch anders.
Lifelogging bedeutet, das eigene Leben digital zu protokollieren und damit natürlich auch gläsern und offen für Dritte zu werden. Dennoch erlebt Lifelogging gerade einen Boom. Durch Smartphones und Apps sind wir nicht nur jederzeit erreichbar, sondern auch ständig online und hinterlassen unsere Datenspur. Viele Unternehmen machen sich diesen Umgang für eigene Datenrecherchen zunutze. Keine Daten gehen mehr verloren, alles was wir wissen wird gespeichert und auf ewig archiviert. Wollen die Menschen diesen Zustand wirklich? Sehr detailliert und umfassend recherchiert führt der Autor den Leser an das Thema heran. Schon zu Beginn kommt man unweigerlich an den Punkt, sich zu fragen, ob man all dies in der dargestellten Form auch für sich selbst möchte. Welchen Sinn hat es, wirklich alles zu archivieren? Sinn machen Datensammlungen und Online-Bücher, um Recherchen für Beruf, Studium oder einfach nur des Interesses wagen anzustellen. Vorbei sind nächtelange Recherchen in Archiven und Bibliotheken. Auch die Stammbaumsuche über verschiedene Online-Portale ist um ein Vielfaches leichter geworden. Doch gibt es immer noch viele Geheimnisse, die manche versuchen, der breiten Öffentlichkeit preiszugeben. Dabei handelt es sich auch um Informationen, die die nationale Sicherheit betreffen. Sollen wirklich alle Informationen veröffentlicht werden? Wer hat das Recht, zu bestimmen, was veröffentlichungswürdig ist? Mit einigen Vorteilen des Lifelogging gehen immer auch Gefahren und Unwägbarkeiten einher. Ist es wirklich nötig, das Innerste nach außen zu kehren? Wohin soll diese Entwicklung führen? Wie sieht die Welt in 20 Jahren aus? Wie kann man sich vor missbräuchlicher Nutzung der Daten schützen?
Das Buch zeigt enorm viele Aspekte des Lifelogging auf. Es ist sehr interessant und kurzweilig verfasst. Der Leser kann sich in so manchem Verhalten wiedererkennen oder er kennt zumindest jemanden, der sein Leben derart öffentlich zur Schau stellt.
Ein aufrüttelndes Buch, das den Leser mit vielen Gedanken zurückläßt.