Lifelogging

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ingehh Avatar

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Lifelogging, die totale Überwachung des eigenen ichs. Statt uns überwachen zu lassen, liefern wir die Daten freiwillig. Allumfassende Lebensprotokollierung kann auch enttäuschen. Das zu jeder Zeit präsent zu sein und alles bis in Kleinste festhalten, wollen wir das? Wir verdrängen damit das eigene ich und lassen statt dessen Maschinen und Daten über unser Leben entscheiden. Sinnvoll ist es, dieser Technik kritisch zu gegenen, obwohl wir in einer Zeit leben, die spannender nicht sein kann. Eine Technik in so kurzer Zeit so weit voranzubringen ist beeindruckend. Digitale Technologie, Selbstbeobachtung und Selbstoptimierung, alles ist möglich.
Bereits im Jahre 1945 wurde ein Buch veröffentlich in dem es um das ausgelagerte Gedächtnis geht, Vannevar Bush ein Pionier und Visionär beschwor schon damals eine Art Black Box. Mit Lifelogging ist diese Vision wieder lebendig geworden, denn dem Ziel sind wir heute schon sehr nahe. Ausschalten der Gedanken auslagern in ein 2. Gehirn, wo alle Gedanken gespeichert werden.
Banks ist der Meinung, dass alles was wir bisher von unseren Vorfahren vererbt bekommen und bisher in einem Koffer aufbewahrt haben, künftig durch Lifeloggin ersetzt werden kann. Die Nachkommen haben so die Möglichkeit das Erbe fortzusetzen und weiterzuführen. Neue Beziehungsformen enstehen. Denn bereits heute muß man um akzeptiert zu werden in sozialen Netzen unterwegs sein.
Ich fand das Buch sehr informativ und gut recherchiert. Es war gut zu lesen und Nachvollziehbar. Auch wenn ich mein Leben nicht unbedingt auf diese Art fristen möchte. Denn Lifeloggin dient dazu, dass Menschen noch mehr auf sich alleine gestellt werden. Gespräche und eigene Gedanken sind da wohl fehl am Platz. Dieses Buch macht nachdenklich und rüttelt auf einmal genauer hinzuschauen.