... eine solide Highfantasygeschichte ...

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levenya Avatar

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Lightlark

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Alex Aster studierte an der University of Pennsylvania Englisch mit dem Schwerpunkt Creative Writing. Nachdem sie in den USA bereits mehrere Bücher für junge Leser herausbrachte, erobert sie nun mit dem Reihenauftakt ›Lightlark‹ den deutschen Buchmarkt. Alex Aster hat auf Instagram (@byalexaster) und TikTok (@alex.aster) eine riesige Fangemeinde und gehört zu den reichweitenstärksten Autor*innen auf TikTok. Sie lebt in New York.

„Lightlark“ ist der erste Band einer Dilogie.

Erster Satz: „Isla Crown fiel oft durch Sternenpfützen bis an weit entfernte Orte.“

Klappentext:
Isla Crown ist die junge Herrscherin über das Wildfolk, ein Volk atemberaubend schöner Verführer. Doch ein jahrhundertealter Fluch hat sie dazu verdammt, jeden, in den sie sich verliebt, zu töten. Isla ist entschlossen, diesem grausamen Schicksal ein Ende zu bereiten, und reist dafür in das Königreich Lightlark. Dort wird alle hundert Jahre das Centennial ausgetragen – ein Wettkampf zwischen den sechs Herrschern, deren Reiche unter dem Bann leiden. Die Prophezeiung besagt: Einer von ihnen muss sterben, damit der Fluch endgültig gebrochen wird. Ein tödliches Spiel beginnt …

Um zu überleben, muss Isla lügen, betrügen – und entscheiden, ob sie ihrem geheimnisvollen Mitstreiter Grim und ihren Gefühlen für ihn tatsächlich trauen kann.

Cover:
Das Cover mit seinem dunklen Einband und dem blumigen Herz im Zentrum hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht! Im Nachhinein passt es wirklich sehr gut zum Inhalt des Buches. Der wunderschöne Titel in der Mitte ist geprägt und der übrige Schutzumschlag mit Hochglanzfolie versehen. Zudem LIEBE ich den Farbschnitt aus der 1. Auflage des Verlages. Ein wunderschönes Extra!

Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an dtv & vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte erfahren wir aus Sicht der jungen Wildfolkkönigin Isla Crown, die trotz ihres jungen Alters in diesem Jahr an dem Centennial teilnimmt. Ein Wettstreit des Königreichs Lightlarks, das alle 100 Jahre stattfindet und an dem die sechs Herrscher*innen der verschiedenen Völker teilnehmen, die unter einem Bann leiden.

„Die Prophezeiung besagt: Einer von ihnen muss sterben, damit der Fluch endgültig gebrochen wird. Ein tödliches Spiel beginnt.“ (vgl Klappentext)

Ich war direkt von den ersten an sehr gefesselt von Isla, vom Wildfolk und dem Centennial. Eine junge, verfluchte Königin, ohne die Kräfte, die ihr zustehen sollten, umgeben von Feind*innen, inmitten eines scheinbar aussichtslosen Kampfes. Wer kann da nicht mitfiebern?

„Isla ist die Herrscherin des Wildfolk. Dessen Angehörige haben nicht nur die Macht über die Pflanzen- und Tierwelt, sondern sie gelten auch als atemberaubende Schönheiten, die mit nur einem Blick ihr Gegenüber verführen können. Doch leiden sie unter einem grausamen Fluch: Sie sind dazu verdammt, jeden zu töten, in den sie sich verlieben. Islas Untertanen werden immer schwächer, viele sind bereits gestorben. Isla muss beim Centennial unbedingt gewinnen, um ihr Volk retten zu können.“ Quelle

Und doch stellte sich für mich schnell Ernüchterung ein, was meine Sympathie für Isla anging. Für meinen Geschmack widerspricht sie sich ziemlich oft, denkt nicht wirklich nach und wirkt unbeholfen. Doch das ging mir mit vielen Charakteren so und vor allem auch mit dem Inhalt des Buches so.

Ihre beste Freundin Celeste, die ebenfalls eine sehr junge Herrscherin ist, ist gleichzeitig auch ihre Verbündete und wird dennoch oft von Isla vergessen, wenn es zum Beispiel um die Liebe geht. Celeste fand ich ganz spannend und auch ihre Story (keine Spoiler) mochte ich, auch wenn es für meinen Geschmack etwas vorhersehbar war.

Isla gegenüber stehen gleich zwei Männer, die ihr Herz höherschlagen lassen. Der dunkle Grim von den Nightshade und der helle Oro vom Sunfolk.

Beide waren für mich persönlich zu sehr Klischee. Versteht mich nicht falsch, ich habe absolut nichts gegen Klischees und liebe sie. Aber wenn sie mir dadurch das Buch schon ab Beginn vorhersagen, ist es nicht so meins. Die beiden sind spannende Charaktere, die in ihrer langen Lebensspanne schon einiges erlebt haben und ganz eigene Pläne für den Centennial hegen. Doch wer hegt wahre Gefühle für Isla und wer nicht?

„Oro ist sowohl der Herrscher des Sunfolk als auch der König von Lightlark und somit der mächtigste Gegner im Centennial. Neben der Kontrolle über das Feuer besitzt er noch weitere magische Fähigkeiten. Sein Volk bezieht seine Kraft aus der Sonne. Doch aufgrund des Fluches sind die Bewohner von Sun Isle dazu verdammt, nie wieder das Tageslicht zu sehen. Oro wird nachgesagt, ein grausamer, unausstehlicher Regent zu sein. Er wird alles daran setzen zu gewinnen und seine Untertanen zu befreien.“ Quelle

Auch die übrigen Charaktere, wie z.B. Cleo oder Azul, sind spannend beschrieben, fügen sich sehr gut in das Gesamtgeschehen ein und blieben für mich leider blass zurück. In ihren Rollen waren sie wunderbar, aber überraschen konnten sie mich nicht. Was wahrscheinlich auch nur mein Problem ist und euch nicht abschrecken sollte.

„Seit die Flüche verhängt worden waren, kam die Insel Lightlark alle hundert Jahre für genau hundert Tage zum Vorschein, erlöst von dem unüberwindbaren Sturm, der sie sonst umschloss.“ Lightlark

Das Setting von Lightlark hat mich direkt angesprochen und hat mir richtig gut gefallen. Ich mochte den Weltenwurf sehr gerne, auch wenn ich ziemlich stark an die Höfe aus „Das Reich der sieben Höfe“ erinnert wurde (aber okay, man kann das Rad auch nicht neu erfinden).

Die Insel taucht allerdings nur alle 100 Jahre auf und war dadurch gleich spannend für mich. Warum ist das so? Wer lebt außerhalb? Was passiert mit den Bewohner*innen der Insel? Zusammen mit Isla reisen wir zum ersten Mal nach Lightlark und bereisen die verschiedenen Bereiche, die jedem Volk vorbehalten sind, was ich richtig cool fand.

Die sechs verschiedenen Völker, Moonfolk, Sunfolk, Wildfolk, Nightshade, Starfolk und Skyfolk, mochte ich sehr. Die Autorin beschreibt sehr schön die unterschiedlichen magischen Gaben, die verschiedenen Traditionen, Gebräuche, Stile und Vorstellungen. Manchmal vielleicht zu ausführlich.

Das wirklich besondere aller sechs Reiche und von gesamt Lightlark sind die Flüche, die allen in unterschiedlichen Ausführungen zugrunde liegen und wegen denen Der Centennial überhaupt erst stattfindet. Dem Ursprung all dessen, wie Lightlark geschaffen wurde, wie es zu den Flüchen und dem Kampf kam, geht Isla auf den Grund. Gemeinsam treffen wir auf alte Mythen, magische Kreaturen und zauberhafte Pflanzen, was ich sehr mochte und mich vor allem zum Ende hin begeistert hat.

Etwas enttäuscht war ich vom Centennial, der mit „Die Tribute von Panem“ verglichen wurde und mich leider nicht wirklich packen konnte. Die Pausen zwischen den einzelnen Wettkämpfen waren mir zu lang und die Wettkämpfe an sich nicht so actionreich und spannend, wie ich erwartet hatte. Bei dem Vergleich dachte ich direkt an Kämpfe auf Leben und Tod und das wurde auch immer wieder erwähnt, nur kam das (jedenfalls für mich) nicht rüber. Überhaupt fehlte mir das Kitzeln der Gefahr, von der so viel gesprochen wurde.

Die Flüche haben es mir direkt angetan, aber die Umsetzung hat mir nicht wirklich gefallen. Ich finde die Idee, dass man aufgrund von Flüchen eingeschränkt ist, sehr spannend, aber diese Konsequenzen wurden für mich nicht durchgezogen, haben sich widersprochen oder machten in meinen Augen nur wenig Sinn. Leider. Vielleicht werde ich in Teil 2 mehr überzeugt.

Den Schreibstil der Autorin mochte ich, allerdings war er mir stellenweise zu langatmig. Ich hatte mehr Tempo erwartet, was oft, z.B. durch die Pausen zwischen den Wettkämpfen oder Shoppingtouren, der Fall war. Zudem gab es mir zu viele Erklärungen (ja, ich weiß. Bei Highfantasy braucht es ein paar mehr Erklärungen), die sich außerdem oft wiederholt haben. Überhaupt haben sich viele Dinge oft wiederholt, was mich richtig aus dem Lesefluss gerissen hat.

„Lightlark“ war für mich eine solide Highfantasygeschichte, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Der Weltenwurf, die Idee mit den Flüchen und magischen Gaben, der Centennial und die verschiedenen Völker haben mir sehr gut gefallen, aber genau da und vor allem in den Charakteren habe ich (für mich) auch Schwächen entdeckt, die mich in meinem Lesefluss gestört haben.

Obwohl ich einige Kritikpunkte hatte, bin ich neugierig auf das Finale und kann das Buch allen empfehlen, die eine komplizierte Liebesgeschichte und eine Welt voller Flüche und Magie erleben wollen. Lasst euch überraschen!

Lg, Levenya

Meine Wertung:
♥♥♥♥♥

Vielen DANK für das Rezensionsexemplar!

Fakten: Herausgeber: dtv // Sprache: Deutsch // Broschiert: 528 Seiten // ISBN-13: 978-3-423-76000-3 // Preis: 22€