Spannend und unvorhersehbar aber ausbaufähig

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lauris.leseglueck Avatar

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Alle 100 Jahre, wenn sich der Sturm auf Lightlark lichtete, findet das Centennial statt. Dabei handelt es sich um einen Wettkampf zwischen den Herrschern der sechs Reiche, dessen Ziel es ist einen jahrhundertealten Fluch, der auf ihren Völkern lastet, zu brechen. Laut der Prophezeiung muss allerdings einer der Herrscher sterben, damit dieser gebrochen werden kann. Isla, die Herrscherin der Wildfolk, nimmt zum ersten Mal teil und findet sich in einer Welt aus Lügen und Feinden wieder.

Die Grundidee des Buches mit dem Wettkampf und den Flüchen finde ich klasse. Die Handlung war spannend und hatte eine unvorhersehbare Wendung. Mir hat sehr gut gefallen, dass der Fokus auf die Story gelegt wurde und die Liebesgeschichte sich eher auf kleiner Frequenzen entwickelt hat.

Die Hauptprotagonistin Isla ist mir mit ihrem willensstarken Charakter über die Zeit ans Herz gewachsen. Die Nebencharaktere sind jedoch etwas flach geblieben, was meiner Einschätzung nach auf die Erzählperspektive zurückzuführen ist.

Mir hat leider einiges dazu gefehlt, um eine Fünfsternebewertung abgeben zu können. Zu meinen größten Kritikpunkten gehören das Worldbuilding, die Erzählperspektive und ein Plothole.

Mir ist es ohne Glossar extrem schwer gefallen die Welt, die Reiche und deren Besonderheiten zu verstehen und zu verinnerlichen. Ab der Hälfte des Buches war ich dann aber einigermaßen Sattelfest. Die Handlung wird durch einen personalen Erzähler beschrieben. Daran ist erstmal nichts falsches, für mich ist es jedoch sehr ungewohnt gewesen. Zudem hatte die Erzählweise den Nachteil, dass die Geschichte etwas unpersönlich und emotionslos gewirkt hat. Auf das Thema Plothole kann ich leider nicht genauer eingehen ohne zu Spoilern. Allerdings bin ich mir sicher, dass die Handlung anders hätte verlaufen können, wenn einer der Charaktere aus unerklärlichen Gründen nicht geschwiegen hätte. Hinzu kamen kleine Schreibfehler, die sicher in der zweiten Auflage ausgemerzt werden.