Tolles Buch mit kleinen Mankos

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lst1398 Avatar

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Erst einmal zu den Äußerlichkeiten: Das Buch hat ein wunderschönes Cover und einen unglaublich tollen Farbschnitt, der auch gut zum Inhalt des Buches passt. Es gehört definitiv zu den schönsten Büchern, die ich je mein Eigen nennen durfte. Doch viel wichtiger ist natürlich der Inhalt.

Allgemein ist Fantasy eigentlich nicht mein Genre, doch Lightlark hat mich aufgrund von vielen Dingen dennoch sehr interessiert. Für mich traf es genau den Punkt, an dem es auch für mich als Fantasy-Muffel noch ein tolles Buch zum Lesen war. Insbesondere die Actionszenen sind wahnsinnig gut geschrieben, sodass vor dem inneren Auge ein richtiger Film ablief. Ganz besonders die allerletzte Actionszene ist besonders gut gelungen. Da können viele Kinofilme nicht mit diesem Schreibstil mithalten, wobei meiner Meinung nach, an dieser Stelle auch die Übersetzerin ein ganz dickes Lob verdient hat!
Die Geschichte hat mich mitgerissen, mir viel es schwer das Buch aus der Hand zu legen, weshalb ich auch in knapp zweieinhalb Tagen fertig war. Der grundlegende Plot war wirklich gut, die Schreibweise wie bereits gesagt, spannend und mitreißend, die meisten Hauptfiguren interessant und durch viele größere und kleinere Wendungen nicht zu vorhersehbar und dennoch gibt es auch ein paar kleine Punkte, die mir nicht so ganz gefielen.
Einer dieser Punkte war, dass ein weiteres Love-Interest erst auf den letzten 50 Seiten zu einem solchen wurde, davor kam an keiner Stelle irgendeine romantische Stimmung auf. Zudem gab es auch die ein oder anderen Logikfehler, zum Beispiel dass jemand eines versuchten Mordes verdächtigt wurde, obwohl diese Person absolut keinen Vorteil daraus ziehen würde, weil damit eine der Regeln des Centennials gebrochen würde und somit selbst im Falle, dass der Centennial gut endet, der Fluch über das Reich des Verdächtigten eben nicht aufgehoben werden würde, was aber angeblich das Ziel des Mörders gewesen sein soll. Keine Figur hinterfragt dies.
Außerdem finde ich es schade, dass viele eingeführte Figuren nach einer Szene nie wieder auftauchen (Stichwort Bienenmann). Generell hatte ich mehrfach das Gefühl, dass die Autorin unglaublich viele interessante Ideen hatte und auf Biegen und Brechen möglichst viele von diesen in dem Buch vorkommen lassen wollte, auch wenn sie dann letztlich doch ziemlich irrelevant für die Geschichte waren.
Auch sprachlich gibt es hier und da Stellen, an denen ich mir etwas mehr Kreativität gewünscht hätte. Immer wieder, wenn Isla den Wald oder die Wild-Isle betritt, sieht sie „Bäume wie Skelette“. Exakt diese Worte werden jedes Mal für den genau gleichen Ort verwendet. Das hätte man doch etwas schöner lösen können.

Alles in allem gefiel mir das Buch trotz der kleineren Mankos richtig gut, insbesondere aufgrund des Grundplotts und der Schreibweise und ist es dementsprechend definitiv wert gelesen zu werden