Auf der Suche nach Gerechtigkeit!
Der Roman beginnt mit der Reise der Autorin nach Mexiko, um die Akte ihrer Schwester zu finden. Am Anfang braucht man etwas, um in die Geschichte hereingekommen, aber man merkt schnell, wie verzweifelt sich die Autorin auf der Suche nach Gerechtigkeit und der Wahrheit fühlt. Richtig gefesselt hat mich der Roman allerdings dann, als es um die getötete Schwester geht. Die Autorin schafft es durch ihren individuellen und poetischen Schreibstil, durch originale Briefe, Aussagen von Freunden und der Familie, ein lebendiges Bild von der intelligenten, Bücher liebenden, schreibenden, offenen und freien Liliana zu erschaffen, sodass man sich der jungen Studentin ganz nah fühlt. Besonders gut gefallen hat mir dieser Mix aus Erzählungen, Fotos, Briefen und verschiedenen, teils unterschiedlichen Aussagen der Freude. Man konnte das Buch erst aus der Hand legen, als man die letzte Seite gelesen hat. Die Geschichte von Liliana musste erzählt werden, Femizide dürfen nicht ungestraft bleiben. Leider haben Liliana und ihre Familie keine Gerechtigkeit erfahren, da der Täter nicht aufgefunden und verurteilt wurde, aber dieser Roman hat Liliana ein Gesicht gegeben und mich zutiefst berührt, vielen Dank.