Für das Ende der Gewalt gegen Frauen

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Knapp dreißig Jahre ist es her, dass Liliana, die Schwester der Autorin Cristina Rivera Garza, in Mexiko Stadt ermordet wurde. Aus dieser Tragödie macht die mexikanische Autorin einen starken Text, der wohlweisliche keine Gattungsbezeichnung auf dem Cover aufweist. Übersetzt von Johanna Schwering ist "Lilianas unveränglicher Sommer" eine Spurensuche, eine wütende Anklage einer Gesellschaft, die bei Gewalt gegen Frauen noch immer viel zu sehr wegschaut - und ein literarisches Gedenken an ihre Schwester, das sie mit diesem Buch wachhält.
So erzählt Cristina Rivera Garza von der ermüdenden Suche nach den 29 Jahre alten Akten, die den damaligen Mord protokollierte und erzählt über diesen Einzelfall hinaus vom System der Gewalt gegen Frauen - aber auch, wie Widerstand dagegen aussehen kann. Das macht das Buch zu einem kraftvollen Appell gegen Femizide und die gesellschaftliche Tolerierung der Umstände, die zum Tod ihrer Schwester führten und seither noch immer zu viel zu vielen Fällen führten. Ihr Buch gibt aber auch Hoffnung und ist ein flammender Appell für eine bessere Gesellschaft, nicht nur in Mexiko, sondern auch hierzulande. Dass "Lilianas unvergänglicher Sommer" im vergangenen Jahr den Pulitzerpreis errang, ist in meinen Augen wirklich gerechtfertigt!