Vielschichtige Annäherung an einen Femizid
Am 16. Juli 1990 wurde die Studentin Liliana Rivera Garza von ihrem Ex-Partner in Mexiko-Stadt ermordet. 29 Jahre später wagt es ihre ältere Schwester, die Schriftstellerin Cristina Rivera Garza, sich diesem Femizid behutsam anzunähern und sich somit dem Schmerz abermals zu stellen.
Das Buch ist keiner Kategorie zugeordnet – auf dem Cover steht weder Roman noch Biographie – und dies zu Recht, denn dieses Werk besteht vielmehr aus Fragmenten, die zusammengesetzt ein vielschichtiges Porträt Lilianas und der persönlichen und gesellschaftlichen Umstände, die zu ihrem Tod geführt haben, ergeben.
Zu Beginn ist das Buch eher sachlich-kühl, denn die Autorin beschreibt, wie sie aus den USA nach Mexiko zurückkehrt, um die Gerichtsakte über den Fall ihrer Schwester einzusehen, was sich jedoch als relativ schwierig herausstellt, da der Mord schon lange zurückliegt. In den darauffolgenden Kapiteln versucht Cristina Rivera Garza mithilfe von Briefen, Aufzeichnungen, Bildern und Beschreibungen von Freunden und Familie ein möglichst echtes und lebensnahes Bild von Liliana zu zeichnen – was ihr meiner Meinung nach sehr gut gelingt. Man merkt, dass sie immer wieder um die Sprache für das Unaussprechliche ringt, dass sie versucht, Liliana ein Denkmal zu setzen und sie so quasi wieder ein bisschen zum Leben zu erwecken, auch, indem sie ihre eigene Trauer nochmals durchlebt.
An einigen Stellen hat mir zwar etwas die Struktur gefehlt, aber mir wird dieses Buch sicher noch lange in Erinnerung bleiben, als ein bewegendes Porträt einer jungen, unabhängigen Frau und auch als Mahnmal für „Keine mehr“. Und Albert Camus‘ Zitat, welches am Anfang steht und später im Text nochmals erwähnt wird, habe ich mir in mein Notizbuch geschrieben, weil ich es so berührend finde: „Mitten im Winter erfuhr ich endlich, dass in mir ein unvergänglicher Sommer ist.“
Das Buch ist keiner Kategorie zugeordnet – auf dem Cover steht weder Roman noch Biographie – und dies zu Recht, denn dieses Werk besteht vielmehr aus Fragmenten, die zusammengesetzt ein vielschichtiges Porträt Lilianas und der persönlichen und gesellschaftlichen Umstände, die zu ihrem Tod geführt haben, ergeben.
Zu Beginn ist das Buch eher sachlich-kühl, denn die Autorin beschreibt, wie sie aus den USA nach Mexiko zurückkehrt, um die Gerichtsakte über den Fall ihrer Schwester einzusehen, was sich jedoch als relativ schwierig herausstellt, da der Mord schon lange zurückliegt. In den darauffolgenden Kapiteln versucht Cristina Rivera Garza mithilfe von Briefen, Aufzeichnungen, Bildern und Beschreibungen von Freunden und Familie ein möglichst echtes und lebensnahes Bild von Liliana zu zeichnen – was ihr meiner Meinung nach sehr gut gelingt. Man merkt, dass sie immer wieder um die Sprache für das Unaussprechliche ringt, dass sie versucht, Liliana ein Denkmal zu setzen und sie so quasi wieder ein bisschen zum Leben zu erwecken, auch, indem sie ihre eigene Trauer nochmals durchlebt.
An einigen Stellen hat mir zwar etwas die Struktur gefehlt, aber mir wird dieses Buch sicher noch lange in Erinnerung bleiben, als ein bewegendes Porträt einer jungen, unabhängigen Frau und auch als Mahnmal für „Keine mehr“. Und Albert Camus‘ Zitat, welches am Anfang steht und später im Text nochmals erwähnt wird, habe ich mir in mein Notizbuch geschrieben, weil ich es so berührend finde: „Mitten im Winter erfuhr ich endlich, dass in mir ein unvergänglicher Sommer ist.“