Wichtiges Thema

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biancasch Avatar

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Liliana, die Schwester von Christina Rivera Garza, wird vor 29 Jahren von ihrem Exfreund umgebracht. Der Täter wurde nie zur Rechenschaft gezogen. Liliana wurde, heute wissen wir es, Opfer eines Femizids. Vor 29 Jahre war der Begriff Femizid noch nicht bekannt, oder vielleicht gab es ihn auch noch nicht. Es galt als Tag aus Leidenschaft. Es wurden Fehler und Schuld beim Opfer gesucht.
29 Jahre später begibt sich Christina auf eine Reise. Christina wird sich mit der Vergangenheit ihrer Schwester und ihrer eigenen auseinandersetzen. Sie wird die Trauer in ihr Leben lassen und will Gerechtigkeit für ihre Schwester erwirken. Die Bürokratie und ihre eigene Sprachlosigkeit scheinen unüberwindbare Hürden zu sein.
Ab der ersten Seite merkt man die Sprachlosigkeit. Wie findet man Worte für dieses Grauen und die nie zugelassene Trauer? Christinas ringen nach Worten ist auf jeder Seite zu lesen.
Sätze die wie Aufzählungen klingen, ausschweifende Wegbeschreibungen und unendliche Metaphern machten es mir manchmal schwer ihr zu folgen. Das Buch war für mich, inhaltlich wie auch vom Schreibstil her, nicht leicht zu lesen.
Trotzdem kann ich das Buch nur empfehlen.