Originelle Ideen, zu schnelles Ende

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lunamonique Avatar

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„Lillys magische Schuhe – Die geheime Werkstatt“ bildet den Auftakt zur Kinderbuchreihe von Autorin Usch Luhn. Inzwischen ist Band 2 „Lillys magische Schuhe – Die verbotenen Stiefel“ erschienen.

Florentine Fox ist mit ihren Eltern zu Großtante Amanda gezogen. In der Schule Freunde zu finden, erweist sich als schwierig. Die Enttäuschung ist groß. Eine seltsame Entdeckung weckt Florentines Neugierde. Was geht gegenüber in Haus Nr. 7 vor?

Der Einstieg mit einem unverschämten Drachen hat Humor. Die Bewohner von Haus Nr. 7 sind herrlich skurril. Ungewöhnliche Hauptfiguren stimmen auf eine abenteuerliche Geschichte ein. Handlungswechsel, die Neue in der Klasse kommt bei ihren Mitschülern nicht gut an. Florentines Versuche, Freunde zu finden, schlagen fehl. Warum sind ihre Klassenkameraden zu abweisend? Rettung kommt von ungeahnter Seite. Lilly aus Haus Nr. 7 erinnert an Pippi Langstrumpf. Sie ist genauso frech, forsch und hat Selbstbewusstsein und Persönlichkeit. Ihre Freunde sind ebenfalls außergewöhnlich. Die Ideen zu Protagonisten, geheimer Werkstatt und liebevollen Details sind originell und verleihen der Geschichte Magie. Der Drache hätte noch ein paar mehr witzige Eigenarten haben können. Französische Sprache und Akzent bremsen seinen Unterhaltungswert und lassen ihn etwas konservativ erscheinen. Die beiden anderen Freunde dagegen sind speziell und gut durchdacht. Es lässt sich erahnen, wie sich die Geschichte entwickelt. Das Abenteuerliche kommt trotz auftauchender Gegner zu kurz. Florentine und ihre Familie sind sympathisch. Das Thema „Freundschaft“ wird gut in Szene gesetzt. Wunderschön und unterhaltsam beschrieben ist die Entstehung der Schuhe. „Sich die passenden Schuhe auszusuchen, heißt vielleicht auch, die Richtung zu ändern, sagt Lilly. „Das will, nicht jeder.“ Der Wunsch nach eigenen Wunder-Schuhen aus der geheimen Werkstatt kommt auf. Zu schnell steuert die Geschichte aufs Ende zu. Hier wurde zu sehr an Seiten gespart. In jedem Band steht anscheinend eine neue, zweite Hauptfigur im Mittelpunkt. Der Abschluss enttäuscht etwas. Die Geschichte wirkt nicht richtig rund, trotz der Erklärungen.

Das Cover fängt die verzaubernde Atmosphäre der geheimen Schuhwerkstatt ein. Titel, Hauptfiguren und Details ziehen die Blicke aufs Buch. Auch die Farbwahl ist sehr gelungen. „Lillys magische Schuhe – Die geheime Werkstatt“ spricht besonders Mädchen ab 8 Jahren an. Plot und letztes Buchdrittel lassen noch Luft nach oben. Trotzdem eine empfehlenswerte Buchreihe, die die eigene Phantasie befeuert.