Nur ein bisschen Freundschaft

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chaoszwerg Avatar

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Sonst fange ich immer mit dem Text an, aber dieses Mal beginne ich mit den Illustrationen. In Lily und der Herzenszauber ist jede Seite mit Herz illustriert. Das glatte Papier des Buches lässt die Tiefe und das Wasser des Teiches spiegeln. Im Gesicht der Nixe sind jegliche Art von Gefühlen deutlich zu erkennen. Alles lässt ein schönes System darstellen- das Ökosystem See. Mit vielen (bunten) gleitenden Objekten und Lebewesen. Obwohl es nur auf Papier ist, scheint es, als würde man mit im See schwimmen.
Also irgendwie: In die Geschichte eingetaucht.
Jetzt aber etwas, dass mir besonders an den Bildern gefällt: Lily ist nicht so die übliche Meerjungfrau mit schillernden Haaren und einwandfrei glänzenden Sachen. Diese wirken alle eher etwas gebraucht, was sie besonders sympathisch macht.
An der Stelle kommt der Text ins Spiel, der das auch zum Ausdruck bringt. Das Getummel im Teich wird auch gut beschrieben. Und auch wenn Lily die einzige zu sein scheint, die sich kümmert, sind doch andere da. Es gibt die Botschaft, dass Freunde immer da sind und immer helfen. Man muss sich nur trauen zu fragen und nicht alles mit sich allein ausmachen. Diese Botschaft ist lobend herauszuheben.

Doch: Seit langem finde ich den Titel nicht so passend zur Geschichte. Der Titel hatte mir mehr versprochen, der Buchrücken erzählte eigentlich schon fast die ganze Geschichte.
Die ersten Worte ziehen Leser oder Leserinnen zwar irgendwie in den Bann. Sie wirken wie die Einleitung von einem großen Film. Und so taucht man direkt in die Geschichte ein. Man taucht direkt mit in den Teich. Eine wundervolle Welt, die LeserInnen verzaubert. Doch was wird der große Zauber werden, der im Titel versprochen wird? Der „Zauber“ fehlt mir am Ende dann doch ein wenig.