historischer Roman über die Anfänge einer Swing-Tanzgruppe

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"Lindy Girls" von Anne Stern ist ein historischer Roman über die Anfänge einer Swing-Tanzgruppe in Berlin in den 20er Jahren.

Die goldigen Zwanziger finden sicherlich viele Menschen als eine spannende Periode - eine faszinierende Nachkriegszeit, die die Trümmer mit Glitzer und Glamour und den neusten Trends aus Amerika versucht zu überdecken, dazu kommen viel Musik, Alkohol und Drogen - der Rausch des Verbotenen.

Anne Stern ist mir zudem als Autorin bereits durch ihre Reihe " Fräulein Gold" gut bekannt, denn diese Reihe liebe ich seit dem ersten Band. Ich bin also mit ihrer Art Geschichten zu erzählen und Charaktere zu gestalten vertraut gewesen und genau deshalb waren meine Erwartungen an "Lindy Girls" unglaublich auch hoch.

Letztendlich musste ich mir aber sehr rasch eingestehen, dass dieses Buch nicht an den Schreibstil herankommt, wie ich ihn von Fräulein Gold kennen und lieben gelernt habe. Für mich waren die Charaktere sehr eindimensional und teilweise auch nicht unterscheidbar. Sehr oft war ich verwirrt wer jetzt nochmal wer war und bei wem was passiert ist. Es bleibt einem einfach nicht im Kopf. Mir fehlte hier bei den Charakteren einfach der Tiefgang und die klare Abgrenzung voneinander. Nach der Hälfte des Buches war ich mir auch unsicher, wohin die Geschichte eigentlich gehen soll. Durch die vielen Charaktere und ständig wechselnden POVs hatte ich oft das Gefühl, dass der rote Faden fehlt. Dieser soll zwar die Entstehung der Tanzgruppe sein, aber dies fühlte sich manchmal eher nach dem Sideplott an. Mir fehlte hier irgendwie das große Ganze, das alles zusammenkommen lässt und die Geschichte so richtig aufbaut.

FAZIT: "Lindy Girls" war für mich leider nicht das richtige Buch. Ich kann die anderen Bücher der Autorin jedoch wärmsten empfehlen.