Lisa geht zum Teufel

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mysty Avatar

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Lisa, ca. 58 Jahre, ist frisch verliebt in Reiner, 48Jahre. Umso mehr freut sie sich auf einen gemeinsamen Urlaub in Marbella mit ihm. Vorallem, weil sie mit diesem schmucken Mann an ihrer Seite ihre "alten" Urlaubsfreundinnen vor Ort schwer beeindrucken wird. Sie ist optimal präpariert für diesen Urlaub, war bei der Kosmetikerin, hatte neue Unterwäsche und ein neues Kleid und hat schon fast gepackt,da sagt Reiner per Sms ab und beendet auch gleich die Beziehung. Also fliegt Lisa alleine. In Marbella angekommen erfährt sie dann auch noch, dass sie dieses Jahr die einzige ohne Mann an ihrer Seite sein wird. Rafael, ein Obdachloser, hat ganz andere Probleme. Er muss täglich um Essen und alles andere kämpfen. Das Durchstreifen des noblen Teils von Marbella verspricht zwar gutes Essen im Müll, aber auch demütigende Beschimpfungen.

Dies ist ein weiterer Roman von Tessa Hennig, die bevorzugt unterhaltsame "Urlaubs"romane über Frauen jenseits der fünfzig schreibt. Auch in diesem Fall scheint es sich wieder um einen solchen Roman zu handeln. Der Leser begleitet Lisa während ihrer Urlaubsvorbereitungen und lernt auch schon einiges über diesen Charakter. So richtig nah fühlt man sich Lisa zwar noch nicht, aber sie schein durchaus sympathisch. Der Schreibstil ist dem Genre entsprechend leicht mit einem Hauch Humor. Der Klappentext verspricht neben dem Liebeskummer noch einige turbulente Verwicklungen.

Die Leseprobe konnte ich, wie nicht anders erwartet schnell lesen. Das Buch verspricht eine leicht und lockere Unterhaltung, die trotz etwas Dramatik vermutlich gut ausgehen wird. Einzig das Zusammentreffen mit einem Obdachlosen und einer ehemaligen Prostituierten könnte das Buch speziell machen. Allerdings scheint Frau Hennig schon wieder Probleme mit dem Alter ihres Hauptcharakters zu haben, denn sie sieht ja scheinbar plötzlich aus, wie eine gehbehinderte Rentnerin, so dass ihr jemand einen Behindertensitzplatz in der Bahn anbietet. Dieses hin und herschwanken im Zusammenhang mit dem Alter hatte Frau Hennig auch in "Elli gibt den Löffel ab", auch da schwankte die Beschreibung von Elli zwischen tattergreisig und junggeblieben-dynamisch. Vielleicht ist aber in diesem Buch langfristig anders, denn immerhin wird Frau Hennig ja dieses Jahr auch 50, die Grundstory hört sich jedenfalls interessant an und es lässt sich ja leicht lesen.

p.s: Der Titel erinnert natürlich ein wenig an "Frau Bengtson geht zum Teufel", was ich eher unglücklich finde, aber ist möglicherweise ja auch zufällig so...