Nach Marbella der Liebe wegen

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Tessa Hennig ist seit vielen Jahren als freie Journalistin, Regisseurin und Autorin tätig. Wenn sie vom Schreiben und ihrem Wohnort München eine Auszeit benötigt, reist sie auf der Suche nach neuen Stoffen und Abenteuern gern in den Süden.

Lisa, eine Frau in den Fünfzigern, besitzt alles um ein angenehmes Leben zu führen. Was sie aber eindeutig nicht hat, ist ein glückliches Händchen mit Männern. Nach einer gescheiterten Ehe und mehreren missglückten Beziehungen, beendet ihr aktueller Lover Reiner ihre Lovestory kurz und bündig mit einer SMS. Desillusioniert tritt Lisa den geplanten Urlaub in ihrem Ferienhaus in Mariella allein an.
Da erscheint noch ein zweiter Protagonist auf der Bildfläche: Der Obdachlose Rafael der mit seiner Katze Roberta in den Straßen Marbellas davon lebt, die Mülltonnen der Reichen nach Essen und Verwertbarem zu durchsuchen…

Wie bereits bei Tessa Hennings vorigem Roman „Emma verduftet“ habe ich den Eindruck, dass die Autorin versucht in einem doch von der Aufmachung und auch von Schreibstil und Plot her als Unterhaltungsroman daherkommendem Buch, eine ernste Problematik anzusprechen. Das war bei Emma die Sinnkriese einer reifen, betrogenen Frau und ist im vorliegenden Band die Schere zwischen Arm und Reich. Das macht leider aus ihren, im Ansatz durchaus gelungenen Büchern, etwas, das nicht Fisch und nicht Fleisch ist. Der Fortgang der Erzählungen wirkt dadurch in meinen Augen auch etwas schwergängig.