Nette Urlaubslektüre

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"Lisa geht zum Teufel" handelt von der 58-jährigen Lisa, die einen Tag vor ihrem Urlaub von ihrem Freund verlassen wird. Trotzdem tritt sie die Reise nach Spanien an, um dort wie jedes Jahr 4 Wochen in dem Haus ihres Ex-Freundes in Marbella zu verbringen. Dort angekommen versucht ihr Stiefsohn ihr ihr Wohnrecht streitig zu machen und quartiert einen Obdachlosen und eine ehemalige Prostituierte im Haus ein, mit dem Ziel, dass Lisa das Haus freiwillig wieder verlässt. Überraschenderweise freundet sich Lisa jedoch mit ihren neuen Mitbewohnen an und gemeinsam beschließen sie ein für allemal Lisas Ex-Mann loszuwerden.
In der Leseprobe begleitet man Lisa, eine 58-jährige Frau, die in einem Verlag tätig ist und ordentlich mit ihrem Alter und ihrer Eitelkeit hadert. Sie steht kurz vor ihrem alljährlichen Urlaub in Marbella, zu dem sie ihren neuen Freund Reiner eingeladen hat. Lisa geht zur Kosmetikerin und macht noch einen Großeinkauf, um Reiner im ersten gemeinsamen Urlaub so richtig beeindrucken zu können. Abends beim Packen jedoch erhält sie eine SMS von Reiner, der ihre Beziehung beendet. Vollkommen erledigt bricht Lisa, ohne ihre ganzen neuen Klamotten, nach Spanien auf, um dort von ihrer langjährigen Nachbarin und Mitstreiterin Yolanda herzliche begrüßt zu werden. Denn das Haus gehört eigentlich ihrem Ex-Mann Felipe und das Wohnrecht für jährliche 4 Wochen hat sie sich hart erarbeiten müssen. Bald erreicht sie auch ein Anruf ihrer Freundin, die ebenfalls mit einem anderen Pärchen jedes Jahr in Marbella sind. Als diese ihr verkündet gerade dem Mann ihres Lebens begegnet zu sein, bringt Lisa es nicht übers Herz von ihrer Trennung zu erzählen.
Anschließend begegnet man Rafael, einem Obdachlosen, der etwa in Lisas Alter ist. Er lebt in den Straßen Marbellas mit seiner Tiegerkatze Roberta, die ihm nicht von der Seite weicht und wird so manches Mal beschimpft, wenn er in den Mülltonnen nach Essensresten sucht.
Die Leseprobe war gut gelungen. Man findet schnell in die Geschichte rein, vor allem ist die Protagonistin Lisa direkt nachvollziehbar gestaltet, so dass man mit ihr in die Geschichte findet. Die Episode im Geschäft fand ich etwas zu sehr zum Augen rollen, als ihr es angesichts der jungen Damen um sie rum zu peinlich ist, ihre Lesebrille aufzusetzen, ansonsten aber finde ich den Einstieg in die Geschichte ansprechend. Nun gut, auch die plötzliche Schlussmach-Sms von Reiner war mir zu plötzlich, wenn er erst davor noch glühende Inhalte versendet hat.
Marbella wird ein gutes Setting sein, um Urlaubsfeeling aufkommen zu lassen und auch die Geschichte, die der Klappentext verspricht, klingt vielversprechend.
Nach der Leseprobe gehe ich davon aus, dass es sich bei "Lisa geht zum Teufel" um eine nette Urlaubslektüre handelt, die einen schmunzeln lassen wird. Ob man den Roman aber unbedingt gelesen haben muss, lasse ich mal offen.