Lisa geht zum Teufel

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kvel Avatar

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Zu viele Klischees und zu vorhersehbar.

Natürlich muss nicht jedes Buch den Anspruch haben, möglichst tiefschürfend zu sein. Sondern ein gutes Buch kann und soll einfach auch nur mal unterhaltend sein und dem Entspannen dienen. Und natürlich kann und soll ein guter Roman auch eine Traumwelt bieten, so dass man sich als Leser auch mal dem Träumen hingeben kann.
Aber dennoch machte mich dieses Buch teilweise innerlich aggressiv beim Lesen.
Ganz besonders im ersten Drittel: Es ging immer nur um Lisas Exmann Felipe: Wie schrecklich und schlimm damals die Zeit mit ihm gewesen war. Es wird aber nie erklärt, was denn genau so schrecklich und schlimm an dieser Beziehung gewesen sein soll. Gefühlt jeder dritte Satz war, Felipe es war so schlimm – das nervt. Mir ging dieses selbstgerechte Denken von Lisa (sie ist die Gute und Felipe ist der Schlimme) ganz schön auf die Nerven. Und diese Selbstbeweihräucherung zog sich viel zu lange hin. Da überlegte ich noch, dass das Ganze vielleicht als Hörbuch beim Autofahren (als ganz leichte Unterhaltung) ertragbar wäre, aber als Buch fand ich, hatte es eindeutig zu viele Seiten.

Und diese ganzen Klischees: Lisas Exmann Felipe ist natürlich sehr reich. Und was macht er? Er züchtet natürlich Pferde. Und der Obdachlose Rafael? Er ist natürlich nett und gebildet.
Ich fand das alles sehr realitätsfern.

Das Ende? Ein Happy End auf allen Ebenen. Alle, die sich vorher bekriegt haben, konnten sich verzeihen und leben nun in völligen Einklang miteinander.

Da hätte mich doch zu Guter Letzt interessiert, wer denn nun weiterhin das Leben von Raphael und Lisa finanziert - wie sie nun weiterhin leben werden. Für mich ist diesbezüglich das Ende offen geblieben.

Einziger Pluspunkt: Der Roman lässt sich aufgrund der modernen Sprache sehr angenehm und locker lesen.