Spanische Intrigen

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timphilipp Avatar

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Die 58jährige Münchenerin Lisa macht wie schon die vergangenen 30 Jahre seit der Scheidung von ihrem spanischen Mann Felipe Urlaub in Marbella, in der Villa, in der sie sich ein Wohnrecht im Rosenkrieg mit Felipe hart erkämpft hat. In diesem Jahr aber sieht sie sich den Intrigen von Felipes Sohn ausgesetzt, der sie mit Hilfe des obdachlosen Rafael und der ehemaligen Domina Delia aus dem Haus ekeln will. Lisa vermutet dahinter Felipe als Drahtzieher. Sie gibt nicht auf und am Ende sind alle miteinander ausgesöhnt. Lisa selbst findet endlich eine wahre Liebe.

Mehr als eine seichte Unterhaltungslektüre bietet das Buch leider nicht. Insbesondere kann ich es nicht als „witzig und charmant“ einstufen, wie es auf der Buchrückseite geschieht. Die Geschichte ist allzu konstruiert – welche geschiedene Ehefrau wird ein Jahrzehnte zurückliegendes Scheidungsdrama aufarbeiten wollen? Zu lange wird der eigentliche Grund für die Scheidung von Lisa und Felipe im Verborgenen gehalten. Am Ende nimmt alles für jeden Beteiligten einen zu positiven Ausgang, der zudem frühzeitig vorhersehbar ist. Die Romanfiguren werden sehr klischeehaft dargestellt, etwa Felipe als der stolze Spanier.
Gefallen hat mir eigentlich nur, dass die Geschichte unter südlicher Sonne in Marbella spielt und die eine oder andere Insider-Information dieser Gegend preisgegeben wird sowie spanische Vokabeln eingestreut werden. Dazu passt das schöne Cover mit einer spanischen Ferienvilla, typischer Zypressenbepflanzung und einer landestypisch gekleideten Frau.

Keine Lektüre für mich, obwohl ich zum Kreis der vom Buch angesprochenen Frauen um die 50 gehöre.