Spieglein, Spieglein an der Wand...

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lisa verbringt nach ihrer Trennung von ihrem Freund Rainer kurz vor Urlaubsantritt ihren jährlichen Urlaub in Marbella im Haus ihres Exmannes, wo sie ein Wohnrecht hat. Obwohl auch ihre Freunde, mit denen sie sich jedes Jahr in Marbella trifft, schon vor Ort sind, verläuft dieser Urlaub ganz anders als bisher. Der Sohn ihres Exmannes möchte Lisa das Wohnrecht strittig machen um das Haus für seine Freundin zu kaufen und engagiert Delia, eine ehemalige Prostituierte und Raffael, einen Obdachlosen um Lisa aus dem Haus zu vertreiben. Doch wieder überschlagen sich die Ereignisse und am Ende kommt alles anders als geplant, aber trotzdem ist es für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung und ein ungewöhnlicher Sommer.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin hat es geschafft, auch ernste Themen mit einer gewissen Portion Witz und Ironie zu verpacken und zusätzlich durch eine Brise Urlaubsflair einen sehr lesenswerten Sommerroman zu gestalten. Recht witzig fand ich die Streiche und Kriegereien, die sich Delia, Raffael und Lisa einfallen haben lassen um sich gegenseitig zu verärgern und in Wirklichkeit sind sie sich dadurch näher gekommen und haben sich angefreundet. Die Charaktere im Roman werden teilweise sehr stark schwarz oder weiß dargestellt, aber die HauptakteurInnen waren facettenreicher und haben mir sehr gut gefallen. Vor allem Lisa hat sich im Laufe der Geschehnisse positiv entwickelt. Zu Beginn machte sie sich und ihr Selbstwertgefühl stark von ihrem damaligen Freund Rainer abhängig, der sie ausnutzte, obwohl sie selbst mit beiden Beinen im Leben steht und beruflich sehr erfolgreich ist. Ebenfalls war ihr der äußere Schein um ihr Aussehen, Kleidung und Make up besonders wichtig, aber durch Delia entdeckte sie zunehmend andere, interessante und natürliche Seiten an ihr. Sie wurde ausgelassener, hatte mehr Spaß im Leben und konnte sich auch mit ihrem Exmann wieder aussöhnen. Schlussendlich war sie dann auch wieder bereit für eine neue Liebe. Auch Lisas Exmann hat sich durch ihr Verhalten mitreißen lassen und durch Lisas Entgegenkommen und Wiederannäherung andere Seiten von sich gezeigt. Im Grunde haben sich alle Hauptakteure durch ihre Erfahrungen weiterentwickelt und sind für die LeserInnen und auch sich selbst sympathischer und authentischer geworden.

Titel und Cover:
Das Cover und die gesamte Aufmachung des Buches erinnern sofort an Tessa Hennig und somit hat das Buch für mich einen sehr hohen Wiedererkennungswert!

Mein Fazit:
„Lisa geht zum Teufel“ ist gewohnt witzig, charmant, aber hat auch ernstere Themen gut verpackt, sodass eine erfrischende Sommerlektüre daraus entstanden ist, bei der sich das Lesen lohnt.