Angelockt!

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marcello Avatar

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"Lockruf der Nacht" handelt von der 28-jährigen Leia, die als Immobilienmaklerin in New York beschäftigt ist. Wie der Titel des Romans es vermuten lässt, geht es hauptsächlich nicht um ihren Beruf, sondern um ihre Träume, die sie versucht regelmäßig in schriftlicher Form festzuhalten. Doch irgendwann ist sie sich nicht mehr sicher, was Traum und was Wirklichkeit ist.
Der erste Leseeindruck ist durchaus positiv. Vor allem in den letzten zwei, drei Jahren haben viele Fantasyromane den Markt überschwemmt, so ist es kein Wunder, dass man nun wieder ein Exemplar dieser Sorte unter hat. Wohin die Geschichte genau führen soll ist nach den ersten 30 Seiten noch nicht wirklich erkennbar, da man zunächst nur ein Einblick in Leias Leben bekommt: sie ist Immobilienmaklerin, hat eine Affäre mit Joe, der in ihre Schuhe pinkelt und hat eine beste Freundin namens Lilith, die von der Beschreibung nicht gut wegkommt. Und nachts träumt Leia ausgiebig, unter anderem von einem gutaussehenden Mann mit blauen Augen, den sie hofft nun auch im echten Leben zu treffen. Nach diesem Einblick frage ich mich nun, ob der Roman sich zu einer Liebesgeschichte, einem klassischen Fantasyroman oder gar zu einem Thriller hin entwickeln wird. Weiter positiv fällt mir auf, dass der Roman in der Ich-Form geschrieben ist, so bekommt man einen genaueren Einblick in die Gedanken und die Gefühlswelt von Leia, was grundsätzlich dazu führen könnte, dass man mit der Hauptfigur besser mitfühlen kann und im besten Falle zum totalen Mitfiebern führen kann. Der einzige negative Aspekt, der mir aufgefallen ist, dass Gedankensprünge in die Vergangenheit ziemlich zusammenhanglos wirkten.
Ich würde "Lockruf der Nacht" gerne ganz lesen, da mich sehr interessieren würde, wo die Geschichte hinführt, der Schreibstil ist auch sehr angenehm. Dennoch glaube ich, dass dieser Roman nur für eine spezielle Lesergruppe geeignet ist, da es sich zum einen um einen Fantasyroman handelt und zum anderen, weil der Erzählstil eben genau so ist, wie Leia wirken soll: erst 28, offen, flapsig. Diese Kombination gefällt vermutlich nicht jedem!