Zwischen Albtraum und Realität

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
j. krennrich Avatar

Von

Schon das Cover weckt die Neugier, der Titel schürt sie noch mehr. Der Klappentext verspricht einen spannenden Fantasy-Thriller, der die Grenzen zwischen (Alb-)Traumwelt und Realität verwischt, bis vielleicht sogar der Leser selbst nicht mehr weiß, was wirklich und was der lebendigen Fantasie der Heldin entsprungen ist.

Die Leseprobe beginnt anders als erwartet. Eine Verfolgungsjagd wird beschrieben, die dramatisch endet. Anschließend ein Ortswechsel. Alles passiert sehr schnell. Wirkt trotz der realistischen Erzählweise surreal. Erst im Anschluss an diesen einleitenden Teil wechselt die Perspektive. Nun beschreibt Leia sowohl das reale, als auch das geträumte Geschehen. Die Protagonistin scheint mir etwas flach. Erinnert an eine typische "Klischee-Business-Frau" aus New York, zu tough, zu abgeklärt. Bisher erfährt der Leser nur wenig über Leia. Ihre Mutter hat sie aufgrund deren Krebserkrankung verloren und sie versucht ihre Einsamkeit mit mehreren Affären zu vergessen, die sich ab nie zu etwas festem entwickeln.

Der Wechsel zwischen Traumwelt und Realität ist (noch) klar erkennbar, wenn die Protagonistin auch schon beginnt ihren blauäugigen Traummann im Alltag zu suchen.

Die Leseprobe entsprach leider nicht ganz meinen Erwartungen, was vielleicht am Schreibstil liegt. Da ich generell sehr gerne Fantasyromane lese, entspricht der eher realistische Schreibstil nicht ganz meinem Geschmack. Die Idee ist jedoch sehr gut. Wer hat sich nicht schon mal vorgestellt, dass seine Träume Einfluss auf die Realität nehmen, sich vielleicht sogar als Visionen entpuppen? Ich würde "Lockruf der Nacht" daher sehr gerne weiterlesen und mich umstimmen lassen.

Aufgrund des sehr interessanten Themas und des mir nicht ganz zusagenden Schreibstils eigentlich 3,5 Sterne. Ich runde daher auf 4 Sterne auf und hoffe, nach dem Lesen auf 5 aufstocken zu können.