Augen so blau wie das Meer

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jesssoul Avatar

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Wenn die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit verschimmt, kommen Zweifel auf. Werde ich verrückt? Bin ich krank? Kann das wirklich sein? In diesem Gefühlschaos befindet sich die Protagonistin Leia, deren eigentlich normales Leben als Immobilienmaklerin auf den Kopf gestellt wird, als ihre von jeher zahlreichen Träume an Intensität zunehmen und sie mit der Zeit nicht mehr in der Lage ist, beurteilen zu können, ob sie nur geträumt oder in einer Art Parallelwelt tatsächlich all diese merkwürdigen Dinge erlebt hat. SChlüsselpunkt dieser Träume ist ein wunderschöner Mann mit stechend blauen Augen, der ihr so den Kopf verdreht, dass sie sich fragen muss, ob man sich in eine Traumgestalt wahrhaftig verlieben kann. Als ihre Träume zunehmend mit der Wirklichkeit verschwimmen und sie am nächsten Morgen physische Veränderungen an sich wahrnimmt, die eigentlich ihrem Traum zuzuordnen gewesen wären, steigt die psychische Belastung ins Unermessliche. Durch Zufall lernt sie dann auch noch drei Brüder kennen, von denen einer ihr das Leben rettet und ausgerechnet auch noch genauso aussieht, wie die Gestalt in ihren Träumen. Was sie noch nicht weiß ist, dass dieser eine Bruder auf einer anderen Seite steht als die anderen beiden und so wird sie im Schlaf nicht nur von ihm, sondern auch von einem seiner verfeindeten Brüder bedroht, verfolgt und misshandelt...

Mehr über den Inhalt gibt es an dieser Stelle nicht, was allerdings nicht daran liegt, dass ich nichts verraten möchte, sondern daran, dass dieses Buch statt eines Cliffhangers einfach ein absolut offenes Ende hat. Ein Graus für jeden Bücherfan! Wer möchte denn nach so einer spannenden Geschichte am Ende mit leeren Händen dastehen? Um dann auch noch feststellen zu müssen, dass man im schlimmsten Fall drei weitere, noch nicht mal erschienene Bücher lesen muss, um halbwegs zu verstehen, worauf die Handlung hinauslaufen soll. Die Geschichte ist wirklich spannend und flüssig geschrieben, dazu auf jeden Fall Hut ab, dass gelingt bestimmt nicht jedem Autor. Die Figuren hätten ein wenig plastischer sein können, auch wenn ich finde, dass es mir persönlich ausgereicht hat, um zu verstehen, welche Rolle diese spielen. Auch die Sets sind ausreichend beschrieben und für phantasievolle Leser sicher kein Problem. Das größte Manko, mal abgesehen vom offenen Ende, ist allerdings die Rechtschreibung / Grammatik. Sowas darf einfach in der Welt der Literartur nicht passieren! Hier handelt es sich nicht nur um kleine Delikte á la Tippfehler, nein, kapitale Verbrechen, wie die falsche Anwendung der Fälle 1 bis 4. Eine deutsche Sprache wie im besten Hartz 4-TV! Ich bin schockiert und erst recht, wenn man bedenkt, dass es wohl üblich ist, sein Buch von mehr als einer Person, im besten Falle einem Lektor, gegenlesen und korrigieren zu lassen. Das hat mein Lesevergnügen am meisten betrübt und ich bin enttäuscht, dass so etwas überhaupt gedruckt werden durfte. Da liegt ein eindeutiges Problem bei der Publikation im Selbstverlag.

Kurz zusammengefasst von mir 2,5 Sterne, aufgerundet 3, mehr geht defintiv nicht!