Lockruf der Nacht von Lilly M. Love

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elchi Avatar

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Inhaltsangabe: (Quelle: Klappentext)

Hast du letzte Nacht gut geschlafen? Und geträumt? Bist du Jemandem in Deinem Traum begegnet? Egal ob angenehm oder nicht, es war ja nur ein Traum... Bist du Dir ganz sicher?
Was ist, wenn Du denkst Du träumst, es aber nicht tust?
Was ist, wenn plötzlich ein schöner Unbekannter in Deinem Träumen auftaucht und Du Dich in ihn verliebst?
Was ist, wenn Du morgens aufwachst und Dein Körper übersät ist mit Schrammen, die Du nicht erklären kannst?
Was ist, wenn nicht nur Du anfängst, an Deinem Verstand zu zweifeln?
Sie kommen in der Nacht, schleichen sich in Deine Träume und wenn sie wollen auch in Dein Leben!
Es sind die Traumdämonen, und niemand ist vor ihnen sicher...
Hast du letzte Nacht wirklich nur geträumt?


Hier nochmals meine Meinung allein zur Leseprobe - diese klang noch anders als nun:

Die Leseprobe von "Lockruf der Nacht" von Lilly M. Love beginnt mit einem Prolog. In diesem erfahren wir, dass es dunkel ist und eine Frau in ihrem Auto verfolgt wird. Sie zippert an ihrem Handy um einen Notruf zu senden, doch da passiert der Unfall. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich eingesperrt in ihrem Auto unter Wasser wieder...
Die Geschichte jedoch beginnt mit Leia, einer jungen Frau, die ihren Freund Joe aus der Wohnung wirft, da er erneut besoffen in ihren Kleiderschrank auf ihre Schuhe gepinkelt hat. Da Leia viel träumt, hat sie sich ein Traumbuch zugelegt um ihre Träume darin festzuhalten. Ihr jetziger Traum handelt von einem Mann mit blauen Augen und einer angenehm, beruhigenden Stimme. Jedesmal, wenn sie wieder einschläft, fängt sie an den Traum fortzusetzen...
Noch kann ich mir nicht ausmalen, wie die Geschichte weitergehen soll, ob sie ein gutes oder ein böses Ende nehmen wird. Mein Gefühl wird durch den Titel "Lockruf der Nacht", der mich in Richtung einer Versuchung drängt und bezüglich des sehr interessant gestalteten Covers, auf dem der Ausschnitt eines Fantasy-Wesens mit leicht erschreckendem, aber auch faszinierendem Auge zu sehen ist, dieses u. a. zu Alpträumen führen könnte, geleitet. Trotz des etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstils der Autorin ist bei mir eine Spannung hängen geblieben und sie hat es geschafft meine Neugiere zu wecken, wie die Geschichte weiter geht und was noch alles passieren wird - real so wie surreal!


Meine Meinung:

„Lockruf der Nacht“ von Lilly M. Love ist der erste Band einer vierteiligen Fantasy-Reihe. Thematisiert werden „Träume“, „ Dämonen“, „ Liebe“ und „Tod“. Allein der Klappentext, … „Was ist, wenn du denkst Du träumst, es aber nicht tust? …“ und das Cover, auf diesem der Ausschnitt eines Fantasy-Wesens mit leicht erschreckendem, aber auch faszinierendem Auge zu sehen ist, dieses u. a. zu Alpträumen führen könnte, vielversprechend klingen. Daher bin ich dem Fantasy-Roman mit relativ hohen Erwartungen entgegen getreten, denn unter der Thematik „Traumdämonen“ verhoffe ich eine erfolgsversprechende Geschichte zu lesen, doch meine Erwartungen wurden leider enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig (u. a. durch merkwürdige Wortkombinationen und klischeehafte Vergleiche), dennoch ließ das Buch sich locker lesen und liegt eigentlich fern aller Anstrengungen. Allerdings habe ich mir doch ein wenig schwer getan, da meine Leselust mit zunehmendem Verlauf immer mehr ausgebremst wurde. Einerseits bedingt durch die Massen an Schreib- und Grammatikfehlern, sowie der vielen Wortwiederholungen – ich meine, kleine Tippfehler kommen trotz Lektorat immer mal in Büchern vor, aber dieses Buch hat doch eine beachtliche Anzahl an Fehlern aufgewiesen, wodurch jedem Leser sehr offensichtlich die Lust zum Weiterlesen genommen wird. Es kam mir ehrlich gesagt leider eher so vor, als hätte man mir das nicht korrigierte Manuskript zum Lektorat vorgelegt. Nichts desto trotz habe ich weiter gelesen und muss sagen, dass die Handlungen sich sehr oft in angeschnittene, aber nicht zu Ende ausgeführte Handlungsstränge verzweigen. Der ganzen Geschichte fehlt es ein wenig an Tiefgang – man hätte weit mehr aus den einzelnen Themen „Träume“, „Dämonen“ und „Tod“ herausholen können und die Geschichte ein wenig mehr mit Details füttern können. Viele Handlungen der Protagonistin erscheinen mir nicht vollkommen nachvollziehbar, bedingt durch die ständigen Wechsel zwischen Realität und ihrer surrealen Traumwelt, diese doch sehr miteinander verschmelzen. Dabei hat die Autorin glücklicherweise die Geschehnisse, diese sich in den Träumen abspielen weitaus detaillierter beschrieben, als die in der Realität. Die Protagonistin, Leia, konnte mich leider auch nicht richtig in ihren Bann ziehen und ich konnte mich nicht wirklich in sie hinein versetzen. Mich hätte es gereizt ein wenig mehr über sie in Erfahrung bringen zu können, ihre Charakterisierung ist mir hierbei im ersten Band zu flach gehalten. Noch dazu erscheint sie mir sehr naiv – ich meine welcher normale Mensch nimmt es einfach so hin geschlagen zu werden und geht nach einer Vergewaltigung nicht einmal zum Arzt. Auch für einen Fantasy-Roman ist mir das doch zu unnatürlich und anstößig. Auch die Tatsache, dass sie nach ihren Träumen am nächsten Tag mit Kratzern und tiefen Schrammen übersät aufwacht und dies einfach so wieder hinnimmt. Okay, zugegeben, sie besitzt ein Traumbuch in dem sie ihre Träume niederschreibt und die Thematik „Traumdeutung“ wird angeschnitten. Leia ist schon verwundert warum sie immer wiederkehrende Träume hat und stößt bei ihrer Internetrecherche auf die angebliche Existenz von Traumdämonen, aber auch dieser Punkt wird wieder zu Ungenügen beschrieben und geht dann verloren. An dieser Stelle wären weitere Details wünschenswert, insbesondere „Warum Traumdämonen?“, „Woher kommen diese eigentlich?“, „Was stellen die Traumdämonen alles an?“ und „Gibt es gute und böse Traumdämonen?“, etc.

Der einzige Pluspunkt des Buches sind einige plötzlich auftretende Wendungen und die ständig wechselnde Stimmung (von verängstigt über froh zu wieder panisch und dann glücklich, …). Zweigeteilt bin ich über den Schluss des ersten Bandes – warum? Nun ja, ich wusste zwar, dass es sich bei der Geschichte um mehrere Bände, um genau zu sein 4 Bände, handelt, aber dieses so plötzlich abbrechende, offene Ende kam mir dann doch zu abrupt und dann diese Cliffhanger zu den nächsten Bänden…

Für die Folgebände hoffe ich, dass diese mehr Tiefgang besitzen und viele offen Fragen sich im Verlauf der Geschichte noch klären werden, sonst fände ich es um die doch sehr gute Idee relativ schwach ausgeführt und leider nicht sonderlich lesenswert.


Fazit:

Super tolle Idee, die allerdings nicht wirklich ausgereizt wurde mit zu flacher Handlung und leider gebremsten Leselust aufgrund zu vieler Fehler, die man hätte vermeiden können. Mehr Tiefgang der eigentlichen Thematik „Traumdämonen“ gewünscht.