Eigentlich geht es um Kater!!!

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steineinhorn Avatar

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Der Kriminalroman ,,Lockvogel" von Theresa Prammer erscheint am 16.03.2021 im Haymon Verlag.

Das Cover ist im Verkaufsbuch ganz in rot gehalten. Im oberen Teil steht die Autorin darunter sind zwei paar Wimpern abgebildet wobei man in der unteren einen fliegenden Vogel zu erahnen scheint. Im unteren Teil steht der Titel in Weiß.

Antonia Lorenz´ leben versinkt im Chaos. Ihr Freund ist mit allen Ersparnissen ihrer Oma einfach abgehauen und unauffindbar. Zu allem überfluß droht ihr auch noch der Rausschmiss vom Konservatorium und der Privatdetektiv Edkar Brehm könnte ihr helfen, aber sie kann ihn nicht bezahlen. Wie es der Zufall will bekommt er aber einen sehr lukrativen Auftrag ,den er Aufgrund seines desolaten Gesundheitszustandes aber niemals alleine bewältigen kann. Mir nichts dir nichts findet sich Toni wieder zwischen Mord, Intriegen und eines vermeintlich Übergriffigen Regisseur. Ist das wirklich die Welt in der Toni Arbeiten möchte???

Antonia (Toni) Lorenz wurde von ihrer Oma aufgezogen und ist ein lustiges freundliches Mädel, dem es an Mut und engagement nicht fehlt. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch und wirkt sehr reif für ihr Alter und als Schauspielschülerin. Durch ihren modernen, mitreißenden Schreibstil schafft es die Autorin den Figuren viel Tiefgang zu verleihen. Antonia ist sehr authentisch beschrieben und ich nehme ihr ihre Gefühle in jedem Moment ab.
Antonia kennt sich, wie jeder in ihrem Alter, sehr gut im Social Mediageschehen sehr gut aus.
Zum Glück für sie und den etwas rückständigen und abgehalftert wirkenden Privatdetektiv Edgar Brehm.
Edgar Brehm ist ein, nicht freiwilliger, Expolizist der mit seinem Companion Kurt eine sehr erfolgreiche Detektei gründete. Durch unglückselige Umstände führt er die Detektei jetzt alleine in einem Hinterhofbüro, auf dessen Schreibtisch sich die Mahnungen und Vorladungen stapeln. Doch damit nicht genug, sein Gesundheitszustand lässt mehr als zu wünschen übrig und Aufträge gibt es auch keine.
Doch dann stolpert Antonia in sein Büro und kurz drauf die Reiche Gattin eines Einflussreiche Regisseurs. Sehr zu seinem Glück ist Antonia hart im nehmen und kommt mit der etwas schrulligen und derben art des Detektivs gut klar und bleibt hartnäckig am Ball. Denn frei nach dem Motto eine Hand wäscht die andere ,stürzen sich die beiden in den Fall und raufen sich zusammen.
Edgar wird genau so beschrieben wie man sich einen gescheiterten Privatermittler vorstellt. Aber harte Schale weicher Kern sage ich nur. Auch wenn mir dieses Drama um seine Gesundheit zwischenzeitlich etwas genervt hat war es trotzdem authentisch beschrieben. Ich glaube eher das es an meiner Ungeduld lag zu erfahren wie es weiter geht, wenn er ,,mal wieder" im Krankenhaus lag.

Ich liebe es wie die Autorin die Figuren ,,gezeichnet" hat. Sie sind allesamt authentisch und liebenswert. Okay bei Schebesta mache ich eine Ausnahme.
Die Großmutter mag ich besonders gerne. Obwohl sie nur kurze Auftritte hat, ist sie so wie man sich eine Großmutter wünscht, mit eine gehörigen Portion ,,Grand Dame" und sehr viel Charme.
Die Story ist nachvollziehbar aber ein wirklicher Spannungsbogen wie man es von anderen Krimis gewohnt ist baute sich für mich nicht auf, weil es zu sehr aus dem Leben geschrieben ist ,vielleicht,?! Ich weiss es nicht, aber es ist auch egal, weil ich das Buch trotzdem sehr gerne gelesen habe. Viele Situationen haben mir ein schmunzeln entlockt weil die Dynamik zwischen Antonia und Edgar einfach so fantastisch ist. Einige Wendungen haben mich überrascht und das sorgte immer an den richtigen Stellen daür das ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Die immer wieder kurzen Einblicke in die Theaterwelt finde ich spannend. Ich mag das Theater wirklich gerne wollte aber niemals in diesem Job arbeiten. Erfrischend fand ich die Beschreibung des Regisseurs, das war so ganz anders als es das Klischee verlangen würde. Sehr schön finde ich das alle Handlungsstränge abgeschlossen werden, selbst die, denen man vielleicht keine beachtung schenken würde.

Ich hätte mir um die Geschichte mit Kurt etwas mehr Substanz gewünscht. Einen einfachen Telefonanruf finde ich da reichlich abrupt.
Ansonsten finde ich das Ende gelungen. Es ist ein geschlossenes (in der Handlung) aber auch eine offenes Ende, welches auf noch mehr Fälle des ungleichen Paares hoffen lässt und es zeigt wie wichtig es im leben ist eine Handvoll gute Freunde zu haben.
Eine klare Kaufempfehlung, nicht nur für Fans, sondern für jeden.