Ein Krimi mit, für mich, vorhersehbarem Täter

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swanwing Avatar

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Schauspielschülerin Toni will für sich einen Privatdetektiv engagieren. Dieser namens Edgar würde ihr gerne helfen, jedoch kann sie sich seine Dienste finanziell nicht leisten. Unverhofft findet sie sich daher als Assistentin für seine Ermittlungen wider. Edgar muss herausfinden, ob ein einflussreicher Regisseur tatsächlich übergriffig geworden ist und ob er auch noch mit dem Tod eines Mannes auf seiner eigenen High-Society-Party in Verbindung steht…

Der Roman spielt in Wien, somit muss man sich auch bezüglich des Schreibstils und manchmal der Dialoge auf das ein oder andere irritierende Wort einstellen (z. B. Wohnwägen anstatt Wohnwagen). Jedoch liest sich der Krimi sehr angenehm und flüssig. Die Autorin weiß gekonnt die Charaktere zu beschreiben und wie sie Bilder für den Lesenden entstehen lassen kann. Jedoch fand ich es sehr mühselig und anstrengend immer und immer wieder auf den gesundheitlichen Zustand von Edgar hingewiesen zu werden. Natürlich gehört das zu einem greifbaren Charakter dazu, aber irgendwann nervte es einfach nur noch. Zumal dies auch nie ganz klar zur Story beitrug oder mal richtig aufgeklärt wurde. Außerdem ist mir persönlich die MeToo Thematik wesentlich zu kurz gekommen, da diese doch immer wieder aufgegriffen wird und direkt am Anfang des Klappentextes erwähnt wurde. Da habe ich mehr erwartet.

Ich kann dieses Buch trotzdem jedem Krimiliebhaber empfehlen. Es ist nicht sonderlich spannend, aber macht viel durch den gelungenen Schreibstil und der Protagonisten wett. Allerdings fand ich zumindest einen Teil des Buchendes sehr vorhersehbar. Mir hat das Buch wieder gezeigt, warum ich Krimis nicht so gerne lese, da bleibe ich doch lieber bei meinen Thrillern…