Etwas enttäuscht

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fleißbienchen Avatar

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Die Schauspielstudentin Toni hat mit einigen Problemen zu kämpfen: Ihr Freund Felix hat sich scheinbar in Luft aufgelöst und noch dazu mit ihrem gesamten Geld. Um sich aus dieser hoffnungslosen Situation zu befreien, wendet sie sich an den Privatdetektiv Edgar Behm. Er könnte ihr bei der Suche nach Felix helfen. Doch auch Privatdetektiv Behm hat seine eigenen finanziellen Probleme und Toni kann ihn nicht mal richtig bezahlen.
Als dann plötzlich Sybille Steiner, die Frau eines berühmten Regisseurs, auftaucht und Behm eine Menge Geld dafür bietet, dass er einige mysteriöse Fragen klärt, hat Behm einen genialen Plan. Er engagiert Toni als Lockvogel, um herauszufinden, was es mit dem Tod eines Mannes auf einer von Steiners High-Society-Partys auf sich hat und wer die Autorin des anonymen Tagebuchs sein könnte, in dem Sybille Steiners Ehemann beschuldigt wird sich an einer jungen Schauspielerin vergriffen zu haben.
Schon bald wird es auch für Toni gefährlich...

Handlung:
- sehr spannender Einstieg
- Spannungsbogen flacht sich stellenweise ein bisschen ab -- Im Vergleich zu anderen Krimis nur mittelmäßige Spannung.
- einige Überraschungsmomente/unerwartete Wendungen

Hauptcharaktere:
-nachvollziehbares Handeln/Denken der Charaktere
- Toni: mir persönlich sehr sympathisch, reif für ihr Alter und nicht zu naiv, witzige Persönlichkeit -- Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.
- Behm: von den Niederlagen/Misserfolgen seines Lebens geprägt, intelligent
- Beide bilden ein sympathisches Ermittlerduo.
- Auch die einzelnen Geschichten/Hintergründe der Nebencharaktere finde ich sehr interessant.

Schreibstil:
- angenehm, schnell zu lesen
- schlicht und pointiert, keine unnötigen Schnörkeleien
- unterhaltsam

Was mir nicht so gefallen hat:
- Es werden ziemlich viele Themen behandelt (Mordfall, Machtausnutzung, #metoo, Dreharbeiten...). Leider werden die meisten davon nur kurz angeschnitten. Ich hätte mir hier mehr Details gewünscht.
- In den letzten paar Kapiteln ging es mir einfach viel zu schnell. Es scheint fast so, als ob die Autorin so schnell wie möglich das Buch fertig schreiben wollte. Ein paar zusätzliche Kapitel hätten eindeutig nicht geschadet, vor allem wenn man bedenkt, dass das Buch "nur" knappe 380 Seiten hat.

Fazit: Inhaltlich und von der Spannungsseite her wurde das volle Potenzial nicht ausgeschöpft, dafür sind mir aber die Charaktere sehr ans Herz gewachsen.

PS: Das ursprüngliche Cover wäre meiner Meinung nach passender gewesen.