Guter Neustart

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Tonis Freund ist weg, - und mit ihm sämtliche Ersparnisse. Und ohne Geld den Privatdetektiv Edgar zu engagieren, erweist sich zusätzlich als schwierig. Aber glücklicherweise schneit diesem eine Klientin ins Haus und mit der Observation des möglicherweise untreuen Ehe-Mannes wird Toni beauftragt – im Gegenzug für Recherchen. Der Beginn einer wundervollen Freundschaft? Oder doch eher ein Fiasko….

Mein Eindruck:
Nach ihren Krimis im Opernmilieu hat sich Frau Prammer an die Erschaffung eines neuen Dream-Teams gegeben, bleibt aber der künstlerischen Umgebung treu: Ihre Protagonistin ist Absolventin einer Schauspielschule und wirft das Talent zur Verwandlung und Improvisation gekonnt in den Ring. Dem Zeitgeist geschuldet noch eine Prise „divers“ und ein guter Schluck aus der Me-Too-Pulle, - trotzdem ist die Geschichte nicht bemüht, sondern bleibt bis zu einem gewissen Grad glaubwürdig und wird durch eine hübsche Dosis Humor und Spannung aufgepeppt. Die Autorin hat ganz einfach die Gabe, mit einem guten Stil und interessanter Umgebung ihre Leserschaft zu fesseln. Dass weitere Bücher geplant sind (worauf das Ende von „Lockvogel“ schließen lässt), freut deshalb ungemein.
Ein Manko ist jedoch zu beklagen: Einige Wendungen, welche die Spannungsschraube anziehen und auf die falsche Fährte locken sollen, sind sehr unglaubwürdig und die letztendliche Verhaftung und Motivlage wirken überstürzt und lassen an der Güte der Ermittlungen zweifeln. Super eingebaut hingegen die unterschwelligen Botschaften (beispielsweise der Grund für das Detektiv-Dasein Edgars), die auf ein Wiederaufleben von Verbindungen im zweiten Buch hoffen lassen. Gerne auch mit vielen, sehr liebevoll ausgearbeiteten Nebencharakteren.



Mein Fazit:
Fast großartig