Mehr Rätsel als Spannung

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doralupin Avatar

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Nach der High-Society-Party des Regisseurs Alexander Steiner liegt ein Kellner tot im Pool. Was ist passiert? Und wie hängt das Drehbuch mit allem zusammen, dass der Kellner dem bekannten Ressigeur zeigen wollte? Die Ehefrau von Steiner hat einige Fragen und Sorgen und beauftragt daraufhin den Privatdetektiv Edgar Brehm mit dem Fall. Er soll Klarheit in die Sache bringen. Per Zufall finden sich Brehm und Toni, eine junge Schauspielschülerin, zusammen. Toni hat privat selbst einen Fall um ihren verschwundenen Freund zu lösen, aufgrund von Geldmangel bietet sie Brehm ihre Mithilfe beim Kellner-Fall an. Statt Antworten finden die beiden aber immer mehr Fragen....

Ich bin sehr gut ins Buch reingekommen, was am fesselnden Schreibstil der Autorin lag und auch, weil man durch den Prolog miträtseln wollte wie es zu diesem Todesfall gekommen ist. Leider flacht der Spannungsbogen aber nach einem sehr guten Anfang ab und verlor sich bis kurz vor Ende des Buches auch etwas. Ich habe während der gesamten Buchmitte Spannung vermisst, obwohl durchaus interessante und rätselhafte Fragen auftauchten, die mich am Ball gehalten haben. Auch hatte ich das Gefühl das die Autorin zu viele Themen ins Buch gepackt hat.

Sowohl Brehm als auch Toni sind zwei sehr sympatische, ungewöhnliche Charaktere. Brehm ist etwas rätselhaft, gesundheitlich geht es ihm nicht gut und man bekommt als Leser auch mit, dass ihn etwas aus seiner Vergangenheit sehr beschäftigt. Toni ist aufgeweckt und zu anfangs auch noch sehr naiv, beide mausern sich aber zu einem guten Team im Lauf des Buches.

Ein grosser Teil der Handlung geht um die Filmbranche, und diese ist wirklich gut gezeichnet worden. Hier merkt man sehr, dass die Autorin sich mit diesem Thema bestens auskennt und alles sehr bildhaft beschreiben kann. Die MeeToo-Debatte nimmt einen kleinen Stellenwert in der Geschichte ein, ist aber nicht im Fokus wie vielleicht einige durch den Klappentext vermutet hätten.

Die Ermittlungsarbeit ist teils ziemlich unprofessionell, gerade auch im Vergleich zu anderen Krimis und auch einiges andere in der Geschichte wirkte konstruiert. Ich habe das Gefühl, dass die Grundstory richtig toll hätte werden können, aber irgendwie hat mich die Geschichte nicht ganz abgeholt. Mir fehlte Spannung.

Fazit: Die Ermittler sind sehr sympatisch und auch die Grundstory finde ich gelungen, aber es fehlte mir an Spannung. Ich kann das Buch Liebhabern von ruhigeren Krimis und Einsteigern ins Genre weiter empfehlen.