Wenn die Toni mit dem Edgar...

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justm. Avatar

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Ein toter Kellner, der kein Kellner ist, eine verunsicherte Ehefrau, die den Toten zwar findet, aber scheinbar ihre eigenen Motive verfolgt, ein Freund, der verschwindet, aber gar kein Freund zu sein scheint. Dazu eine Schauspiel-Schülerin, die lieber Detektiv spielt und ein echter Detektiv, der so viel Ballast mit sich umherschleppt, daß seine Gesundheit ihn langsam im Stich lässt. Sie alle sind irgendwie miteinander verbunden und bilden so das Grundkonstrukt von "Lockvogel".
Sie, und noch viel mehr, sind Teil eines zunächst undurchschaubaren Geflechts von "who dunit?", das aber nach und nach aufgelöst wird. Dabei geben Schauspiel-Schülerin Toni und Detektiv Edgar Brehm ein, auf den ersten Blick vielleicht, ungewöhnliches Ermittler-Duo ab, aber so wie dem Leser im Laufe der Seiten klar wird, daß das nichts Schlechtes sein muß, so sehen auch die Beiden selbst bald die Vorteile ihrer eigenwilligen Allianz.

Theresa Prammer schafft auf knapp 380 Seiten eine originelle Kriminal-Geschichte, die zu keiner Zeit vorhersehbar ist und mehr als eine Wendung für Leser und Ermittler-Duo bereit hält.
Mit einem Geschick für Sprache, verbunden mit dem berühmten Wiener Schmäh, einer guten Grund-Idee und einem Ausflug in einen fiktiven Teil der Wiener Schickeria entstand so ein origineller Roman, der nicht nur überrascht und dem Leser, das ein oder andere Schmunzeln auf die Lippen zaubert, sondern auch den Wunsch auslöst, dieses außergewöhnliche Ermittler-Team erneut in Aktion zu erleben.

Alles in allem: ein wirklich gut gelungenes Buch, das jedem Krimi-Fan bedenkenlos empfohlen werden kann.