Thriller mit beeindruckender Antiheldin

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Ein gelungenes, farbenfrohes Cover, das mir sofort ins Auge gesprungen ist und mich neugierig gemacht hat auf die taffe Protagonistin dieses Thrillers: Lola, die eigentliche Gang-Chefin der aufstrebenden Latino-Gang Crenshaw Six in South Central L.A. wird es sicher nicht leicht haben, sich in den ständigen Drogenkriegen zu behaupten. Eine faszinierende, brillante Anti-Heldin in einer “mucho-macho-Welt”, das klingt ganz nach meinem Geschmack und lässt mich sofort an eine Netflix-Serie denken.
Wie kann sich eine Frau in einer Welt voller Intrigen, Verrat und brutaler Gewalt behaupten?
Man merkt schon nach wenigen Seiten, dass Lola ein ganz besonderer Charakter ist, der in dieses spezielle Milieu hineingewachsen ist, clever agiert und die menschlichen Abgründe bestens kennt. Die amerikanische Autorin Melissa Scrivner Love scheint als Tochter eines Polizisten und einer Gerichtsstenographin Einblick in das so fremde Milieu zu haben und weiß, wie man Stoffe TV-tauglich und packend in Szene setzt!
Für ihren Thriller “Lola” ist sie mit dem Dagger Award für das beste Debüt 2018 ausgezeichnet worden. Die Leseprobe lässt sich jedenfalls sehr gut an und die harmlose, familiäre Atmosphäre der Grillparty kippt ganz unvermittelt ins Unheilvolle und Bedrohliche mit dem Auftauchen des mexikanischen Gangsters.
Ich bin sehr gespannt, wie die Autorin ihre Geschichte um Lola umgesetzt hat und was die Hintergrunde für Carlos Tod vor drei Jahren waren...