Crenshaw six

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layakaichi Avatar

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Die Crenshaw Six sind eine Gang in Huntington Park, einem Vorort von Los Angeles. Angeführt werden sie von Garcia – zumindest nach Außen hin. Denn hinter den Kulissen zieht Lola die Fäden. Als dann bei einer Übergabe etwas schief geht, sieht sie sich gezwungen aus den Schatten zu treten.

Das Cover von „Lola“ ist auf den ersten Blick vielleicht etwas irreführend, denn das rosaorange eingefärbte Cover mit der weiblichen Silhouette vor Kalifornischer Kulisse könnte auch zu einem der vielen Frauenromane gehören, bis man bemerkt, das die Silhouette eine Waffe in der Hand hält.

Aber trotzdem ist es kein normaler 08/15 Thriller, der in diesem leuchtenden Gewand daher kommt.
Lola, aus deren Perspektive der Leser die Geschehnisse miterlebt, weiß genau was sie will und was sie tun muss um dies auch durchzusetzen. Niemand soll denken, sie wäre ein schwaches Frauchen, dem alle auf der Nase herumtanzen können. Nein, sie tut was getan werden muss, auch wenn es ihr nicht immer gefällt. Man sollte sie nicht unterschätzen.
Neben Lola gibt es natürlich noch andere Charaktere, die zwar gut gezeichnet sind, und auch wissen sich in Szene zu setzen, aber neben Lolas Präsens wirken sie dann doch hin und wieder etwas verloren und unscheinbar. Teilweise hatten sie gerne etwas mehr herausgearbeitet werden können.

Sprachlich läßt sich das Buch gut und flüssig lesen und die mit Worten gezeichneten Bilder wissen zu überzeugen.
Und auch wenn der Thriller durchaus mit Spannung und Action aufwarten kann, wie es sich für einen Thriller gehört, der im Gangmilieu spielt, so würde ich das Buch doch eher als Frauenthriller bezeichnen, denn im Gesamten hat er zu wenige Ecken und Kanten.

Trotzdem hat er mir gut gefallen und ich freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung.