Grau in all seinen Schattierungen

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murksy Avatar

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Candice Fox und Don Winslow haben Konkurrenz bekommen. Scrivner Love schreibt fesselnd, authentisch und zwingt den Leser dazu, eine Seite nach der anderen zu verschlingen. Und nebenbei hat sie eine ambivalente Anti-Heldin geschaffen, die man trotz ihren unfraglich verbrecherischen Lebens ins Herz schließt. Lola schwankt stets zwischen Loyalität, Familienzusammenhalt und der Gier nach Anerkennung als Chefin einer Gang. Dies darf aber zunächst niemand wissen, sie handelt im Hintergrund. Niemand ahnt, dass nicht ihr Freund mit dem üblichem Machogehabe die Bande anführt, sondern die zierliche Frau. Eines Tages bekommt die Gang den Auftrag, einen Drogendeal der gegnerischen Seite zu verhindern. Doch das geht gehörig schief. Nun droht das Kartell mit Lolas Tod, wenn nicht Drogen und 2 Millionen Dollar wieder auftauchen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und ein Katz und Maus-Spiel zwischen den Parteien. Lola ist gezwungen, sich aus dem Schatten zu bewegen und setzt alles auf eine Karte.

In dem Buch verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse perfekt. In einer Minute versucht Lola, ihre Familie zu beschützen, in der anderen wird sie zur eiskalten Killerin. Dunkelstes Grau schwebt über der Geschichte, die zwar brutal, aber nicht vor Blut triefend ist. Gewalt findet statt, dient aber eher zur Verdeutlichung der Situation der Kriminellen. Wie im Fluge vergeht das Mitfiebern mit Lola und der Leser erlebt einen der besten Thrillerdebüts der letzten Zeit. Diese knallharte Lola mit dem großem Herz hinterlässt einen bleibenden Eindruck.