Spannender Thriller über eine Frau als Gang-Anführerin

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mondscheinsonate Avatar

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Das Buch "Lola" gibt durch die auf dem Cover abgebildete Frauensilhouette mit Waffe in der Hand schon einen ersten Eindruck von der titelgebenden Protagonistin Lola wider.

Sie ist eine Antiheldin, die sich in einer harten Lebenswelt durchsetzen muss. Als Immigranten aus Mexiko oder anderen Ländern Lateinamerikas finden Lola und ihr Umfeld nur schwer gute Arbeit. Lolas bisheriges Leben ist geprägt von Armut, Missbrauch, Drogen und dem Gedanken, dass der American Dream "vom Tellerwäscher zum Millionär" gar nicht oder nur auf illegalen Wegen zu erreichen ist.

Lolas kurzer Besuch eines College wird mit Herablassung behandelt. Erstrebenswert scheint für die Frauen in Lolas Bekanntenkreis nur einen guten Mann zu finden oder der nächste Besuch beim Nagelsalon. Größere Träume kann und darf man sich nicht erlauben. Von den Männern werden die Frauen zudem auch gerne unterschätzt.

Diese beiden Punkte helfen Lola unerkannt im Geheimen als Gang-Anführerin zu agieren, denn wer würde schon ahnen, dass sie so viel mehr will, als ihr Umfeld ihr zugestehen möchte. Als Lola und ihre Gang dann aber in einen Drogenkrieg hineingezogen werden, muss Lola ja im Vordergrund agieren. Was mir auch sehr gefallen hat, ist das Lola trotzdem noch eine weiche Seite zeigt, indem sie unter anderem die Rolle einer Ziehmutter für ein kleines Mädchen annimmt. Andererseits kann sie natürlich auch sehr abgebrüht und skrupellos sein und tut was ihrer Meinung nach getan werden muss. Obwohl ich normalerweise nicht so viele Thriller lese, hat mir dieses Buch gefallen.