Als zeitreisende Zofe hat man es nicht leicht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
geschichtenliebhaberin Avatar

Von

Inhalt:
Zoe und ihre Freundinnen entdecken während einer Mitternachtsparty in ihrem Internat einen alten Spiegel. Zur Geisterstunde passiert etwas Magisches und plötzlich findet sie sich am Anfang des 19. Jahrhunderts wieder, in der Rolle der Zofe der schüchternen Adelstochter Miss Lucie. Mit viel Witz und Selbstbewusstsein schafft Zoe es, die Upper Class aufzumischen und der liebenswürdigen Lucie aus ihrem Schneckenhaus zu helfen.
Doch die Tatsache, dass das alles nicht nur ein Traum, sondern Realität zu sein scheint und sie sich tatsächlich in der Vergangenheit befindet, lässt sich bald nicht länger leugnen. Als sie schließlich auf den jungen Lord Falcon-Smith trifft, ist sie erleichtert, einen weiteren Zeitreisenden gefunden zu haben. Können sie es gemeinsam schaffen, zurück in die Zukunft zu gelangen? Und können sie den finsteren Machenschaften einer geheimen Gesellschaft zuvorkommen, die die Spiegelmagie für sich haben will?

Meine Gedanken zum Buch:
Zuallererst muss angemerkt werden, dass dieses Buch ab 12 Jahren empfohlen wird und auch definitiv für diese Altersgruppe geschrieben ist. Das fällt besonders durch die häufig verwendeten Jungendsprache-Ausdrücke auf, für welche man offen sein sollte, wenn man dieses Buch genießen möchte.
Mir gefiel das Buch prinzipiell gut. Die Idee der Geschichte fand ich sehr ansprechend und gut umgesetzt, auch wenn teilweise nicht sehr auf manche Aspekte eingegangen wurde. Beispielsweise fand sich Zoe sehr rasch damit ab, ins 19. Jahrhundert katapultiert worden zu sein. Mancher würde sich da vielleicht etwas mehr Tiefe wünschen, mich persönlich hat das aber nicht gestört. Es handelt sich hierbei wie gesagt um ein Jungendbuch im Fantasy-Bereich, daher konnte ich mich damit gut abfinden.
Die Protagonisten fand ich sehr sympathisch, allen voran Miss Lucie, Hayden (den jungen Lord Falcon-Smith) und natürlich Zoe. Auch fand ich die Vermischung von Modernem mit der Regency-Zeit und die daraus entstehenden teilweise sehr komischen Szenen, Konversationen oder Gedanken sehr unterhaltsam. Sie brachten mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bzw. Lachen!
Was mir leider gar nicht gefiel, war das Ende des Buches. Ich werden an dieser Stelle keine Details verraten, nur so viel, dass es wirklich sehr offen war. Es gab keinen Cliffhänger, anstatt dessen hörte die Handlung quasi einfach auf, gerade als es begann, so richtig spannend zu werden. Mir persönlich gefiel das leider gar nicht, da mir ein zumindest halbwegs abgeschlossenes Ende bei einem Buch sehr wichtig ist!
Des Weiteren konnte ich auch leider danach und nach aktiver Suche nirgendwo einen Hinweis darauf finden, der verraten hätte, dass es sich hierbei um Band 1 einer Reihe handelt und der mich mit diesem überraschenden Ende nicht ganz so enttäuscht zurückgelassen hätte. Ich lese prinzipiell gerne Reihe, möchte aber beim Lesen eines Buches vorher wissen, dass es sich hierbei um einen Teil einer solchen handelt. Hier hatte ich nämlich definitiv nicht damit gerechnet, weshalb das Ende einen besonders schalen Nachgeschmack hinterließ.
Auch brauchte es meiner Meinung nach recht lange, bis sich eine gewisse Spannung aufgebaut hatte, welche mir bei einer unterhaltsamen Geschichte ebenfalls sehr wichtig ist. Diese Tatsache sowie das abrupte Ende, genau als es endlich richtig spannend wurde, sind leider für den Sterneabzug verantwortlich.
Nichtsdestotrotz fand ich das Buch prinzipiell sehr nett und eine unterhaltsame Mischung aus Moderne und Regency-Zeit. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es zwingend die Fortsetzung(en?) des Buches braucht, um die wichtigsten Fragen der Geschichte beantwortet zu bekommen.

Fazit:
#LondonWhisper – Als Zofe ist man selten online – Ein nettes, unterhaltsames Buch mit einem guten Konzept aber einem sehr offenen Ende. Die Geschichte ist eine gelungene Kombination, in der eine junge Protagonistin mit ihrem modernen Charme die Regency-Zeit aufmischt. Ein Buch für jeden, der gerne facettenreiche Jungend-Reihen im Fantasy-Bereich liest und ein offenes Ende bei Büchern mag!